Am Montag, 4. Mai, fand an der Universität Paderborn das Fakultätskolloquium der Fakultät für Elektrotechnik, Informatik und Mathematik statt. Als Vortragender war Dr.-Ing. Rainer Schäfer vom Institut für Rundfunktechnik in München geladen.
In seinem Vortrag „Ultra High-Definition TV: Technische Faktoren für den Mehrwert beim Kunden“ ging er auf die zugrunde liegenden Standards ein und erläuterte den Mehrwert anhand theoretischer Überlegungen und durchgeführter Tests. „Ultra High-Definition (UHD) wird häufig nur auf 'mehr Bildpunkte' reduziert. Die weiteren Faktoren sind ein erweiterter Farbraum, Higher Dynamic Range für einen erweiterten Kontrastumfang mit brillanten und natürlichen Bildern und Higher Frame Rate für scharfe Bilder auch bei Bewegung“, erläuterte Rainer Schäfer seinen Standpunkt gegenüber UHD.
Er beleuchtete außerdem für die unterschiedlichen Realisierungsvarianten die Möglichkeiten zur Programmverbreitung, den Stand der Standardisierung, den Stand der Umsetzung im professionellen und Consumer-Markt sowie mögliche Zeithorizonte zur Einführung. "Ultra HD 'passt' in alle herkömmlichen Verteilwege wie Kabel, Satellit, Terrestrik und Internet. Mit dem neuen Kompressionsverfahren High Efficiency Video Coding (HEVC) kann Ultra HD mit ähnlichen bzw. den 1-2-fachen Datenraten einer guten heutigen HDTV-Übertragung verteilt werden."
Den Mehrwert von UHD, welcher weit über die bloße höhere Auflösung hinausgehe, zu erkennen und zu standardisieren ist Rainer Schäfer ein besonderes Anliegen. "Was heute in den Geschäften als Ultra HD-fähiges Gerät angeboten wird, ist auf die höhere Auflösung beschränkt. Die anderen Faktoren müssen noch weiter standardisiert werden. Trotzdem: Kino-ähnlich produzierte Inhalte können heute schon mit UHD-Auflösung übertragen werden."
Dr.-Ing. Rainer Schäfer studierte von 1980 bis 1985 Elektrotechnik an der Technischen Universität München und ist seit 1986 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Rundfunktechnik (IRT). Er promovierte zum Dr.-Ing. an der Technischen Universität Braunschweig mit einer Dissertation zu dem Thema „PAL-Kompatible Verfahren mit verbesserter Luminanz/Chrominanz-Trennung“. Von 1996 bis 2002 arbeitete Rainer Schäfer als Fachreferent im Sachgebiet „Ton- und Bildbearbeitung“ bzw. „Dienstentwicklung und Medieninfrastruktur“ am IRT, bevor er anschließend Leiter des Sachgebiets „Produktionssysteme Fernsehen“ wurde. Seit 2009 ist er Geschäftsfeldleiter Fernsehen am IRT.