Man kann gar nicht laut genug gegen den Lärm trommeln. Was zunächst absurd klingt, trifft die Intention des Tages gegen den Lärm an der Universität Paderborn genau. Das Sachgebiet Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz der Hochschulverwaltung organisierte die lokale Veranstaltung unter dem Dach des bundesweiten Tages gegen den Lärm. „Wir wollen die von Lärm ausgehenden Gefahren für die Gesundheit aktiv in die Öffentlichkeit tragen“, sagte die Sachgebietsleiterin Diana Riedel. Mit ihrer Mitarbeiterin Sylvia Moore und ihrem Kollegen Martin Hohrath hatte sie ein umfangreiches Informations- und Aktionsprogramm auf die Beine gestellt. Das Fazit am Ende des Tages: „Mission erfüllt!“.
Rückenwind bekamen die Organisatoren des Lärm-Tages von der Uni-Verwaltung. Simone Probst, Vizepräsidentin für Wirtschafts- und Personalverwaltung, lobte das Konzept der Veranstaltung: „An unserer Hochschule mit ihren unterschiedlichen Interessensgruppen müssen wir mit dem Thema Lärm sehr sorgsam umgehen. Da ist eine breit gefächerte Information sehr förderlich.“
Um Studierenden, Mitarbeitenden aber auch der Öffentlichkeit von außerhalb der Universität das Thema Lärm schmackhaft zu machen, setzten die Organisatoren auch auf externe Kompetenz. Dr. Dr. (CS) Daniela Seitz, Leitende Oberärztin der Klinik für HNO-Heilkunde der Karl-Hansen-Klinik Bad Lippspringe referierte über „Lärmeinwirkungen auf den Organismus im täglichen Leben“ und stieß auf offene Ohren. Die Medizinerin thematisierte eindrucksvoll die von Dauerbeschallung ausgehenden Gefahren und nannte operative Lösungsmöglichkeiten, wenn das Gehör bereits geschädigt ist. Ihr Appell: „Achten Sie rechtzeitig darauf, Ihr Gehör nicht zu sehr zu strapazieren. Man kann zwar einiges reparieren, aber der Originalzustand lässt sich schwerlich wieder herstellen.“
Die gleiche Meinung vertrat PD Dr. Dominik Brors von der HNO-Praxis im MediCo Paderborn in seinem Vortrag zum Thema „Hörverlust – Was nun?“. Den Mittelpunkt des Aktionstages an der Universität, der bundesweit unter dem Motto „Lärm – voll nervig!“ stand, bildete eine Ausstellung mit knapp 20 Erlebnisorten. Darunter waren Klassiker, wie der Hörtest, aber auch Außergewöhnliches. So präsentierte das Department für Physik der Universität mit den Klangfiguren von E. F. F. Chladni Töne anschaulich für das Auge.
Ein Berliner Aussteller präsentierte eine Möglichkeit, Geräusche in Echtzeit sichtbar zu machen. Die weiteste Anreise hatten Oliver Schutt und Marco Bosman aus Amsterdam. Sie stellten superleise Computer vor, die derzeit bereits auf Schiffen und in Kliniken zum Einsatz kommen.