Schülern wird Einblick in die sichere Verschlüsselung digitaler Daten gewährt
Am Freitag, 27. Februar, veranstaltete das Institut für Informatik den alljährlichen Schüler-Kryptotag. Der Einladung folgten in diesem Jahr über 150 Schülerinnen und Schüler der Fächer Mathematik und Informatik von Schulen und Berufskollegs im Kreis Paderborn.
Die Zielsetzung des Schüler-Kryptotags ist es auf der einen Seite, den Teilnehmern einen ersten Einblick in den Alltag eines Universitätsstudierenden zu gewährleisten und sie für informatische und mathematische Studiengänge zu begeistern. Auf der anderen Seite stehen die Sensibilisierung und die Vermittlung von Internet-Sicherheit im Fokus der mehrstündigen Veranstaltung.
Das digitale Zeitalter, in dem wir uns befinden und aufwachsen, birgt viele Risiken besonders im Bereich der Sicherheit und Geheimhaltung von persönlichen Daten. Kryptografie, im wörtlichen Sinne „verdecktes Schreiben“, gewährleistet, dass Daten sicher und zuverlässig verschlüsselt und vor unbefugtem Zugriff Dritter geschützt werden können. Die NSA-Affäre, aber auch aktuelle Spielfilme wie „The Immitation Game“ zeigen die große gesellschaftliche Relevanz dieses Themas.
Den Auftakt der Veranstaltung gab Professor Dr. Johannes Blömer, der den Schülerinnen und Schülern anhand der historischen Entwicklung kryptografischer Methoden, die auch schon Caesar im antiken Rom zu seinen Gunsten nutzte, die Vorteile, aber auch Problematiken derselben darlegte. Die Teilnehmer sollten zunächst ein Grundverständnis für die Kryptografie erwerben, um dann für die Schwierigkeiten der erfolgreichen und zuverlässigen Umsetzung, gerade in der technisierten Welt von heute, sensibilisiert zu werden. Außerdem ging es um elektronische Zertifikate, mit deren Hilfe sich die Authentizität und Integrität von Nachrichten und Schlüsseln prüfen lässt. So kann der Empfänger einer Nachricht anhand des Zertifikats die Unverfälschtheit von Absender und Inhalt der Nachricht überprüfen.
Die Schülerinnen und Schüler sollten diese neuen Erkenntnisse in kleineren Gruppen vertiefen und anwenden. Dabei wurden sie von Studierenden und wissenschaftlichen Mitarbeitern des Instituts betreut und angeleitet. Im eigens für den Kryptotag erstellten sozialen Netzwerk Cryptbook konnten die Teilnehmer die Verschlüsselung von Nachrichten ausprobieren. Denn durch die praktischen Übungen könne man den komplexen Input von Professor Dr. Blömer erst begreifen und habe eine spaßige Abwechslung zu dem Zuhören, so das Fazit zweier Schüler der Friedrich-von-Spee-Gesamtschule.
Kathlén Kohn betreut die Veranstaltung zum vierten Mal und beobachtet positive Resonanz bei den Schülerinnen und Schülern. „Ich habe schon Leute an der Uni getroffen, die durch den Schüler-Kryptotag auf die Studiengänge der Informatik und unsere Universität aufmerksam geworden sind und nun auch tatsächlich hier studieren“, so die Studentin.
Auch mit dem diesjährigen Kryptotag konnten einige Schülerinnen und Schüler erreicht werden – das allgemeine Feedback fiel jedenfalls positiv aus.