Die Herausforderung ist stets ähnlich: Wie sensibilisiert man junge Menschen zum Thema Suchtmittelkonsum, ohne gleich mit dem erhobenen Zeigefinger zu drohen? Die Universität Paderborn geht einen viel versprechenden Weg: Studierende werden im Rahmen eines hochschulübergreifenden Projektes zu Suchtberatern ausgebildet.
Dabei vermittelt die Kreispolizeibehörde Paderborn die Konsequenzen des Substanzmittelkonsums, die Suchtkrankenhilfe des Caritas-Verbandes Paderborn e. V. und das Jugendamt der Stadt Paderborn gestalten Workshops zu Methoden zur Suchtprävention oder schulen die Studierenden, Substanzmittelmissbräuche in ihren späteren Berufen zu erkennen.
Für ihre Teilnahme an dem Projekt bekommen die Studierenden ein Zertifikat, das sie später bei Bewerbungen vorlegen können. Der Arbeitskreis Gesunde Hochschule koordiniert die Aktion. Dessen Leiterin Melissa Naase überreichte jetzt die von der Uni-Vizepräsidentin für Wirtschafts- und Personalverwaltung, Simone Probst, signierten Zertifikate an aktive Suchtberaterinnen.
Besonders gefragt ist das Projekt bei Lehramtsstudierenden. Sie können ihre Tätigkeit als Praktikum im Profilstudium „Gute Gesunde Schule“ des Paderborner Zentrums für Bildungsforschung und Lehrerbildung (PLAZ) anrechnen lassen. Aber auch alle anderen Studierenden können die Zertifizierung in ihrer Vita nutzen. „Arbeitgeber achten immer mehr auf Softskills und auch in vielen Unternehmen ist die Suchtprävention ein Thema“, sagt Melissa Naase.
Sie hoffe darauf, dass sich zukünftig noch mehr Studierende in dem Projekt „Schlauer statt blauer“ engagieren. Dementsprechend offensiv ist auch ein Infoblatt formuliert, das für den Start des nächsten Kurses im Januar 2015 wirbt: „Macht Sucht zum Thema und erlangt zusätzliche Qualifikationen. Engagiert euch im Uni-Projekt!“.