„Ein neuer AStA bedeutet für alle Studierenden immer eine neue Orientierung. Wir haben mit der Großen Koalition den Grundstein gelegt für eine gute zukünftige Arbeit“, Ishaq Nasserry, erster Vorsitzender des neuen Allgemeinen Studierenden Ausschusses (AStA), geht mit einen Team aus 13 Referenten an die Arbeit. Sieben davon sind Mitglieder der „Jungsozialisten“ (Jusos), sechs kommen aus den Reihen des „Ring Christlich Demokratischer Studenten“ (RCDS). Ishaq Nasserry und sein Stellvertreter Christian Hachmann sind Parteilose und wollen sich für Sympathien jenseits interner Parteigrenzen einsetzen. Bei der offiziellen Amtübergabe stellten sich alle Referenten Rektor Prof. Dr. Nikolaus Risch, Uni-Kanzler Jürgen Plato und weiteren internen und externen Gästen vor. Nasserry: „Wir wollen die Kooperation mit der Uni-Verwaltung optimieren und alle Bereiche, die dem AStA unterliegen, mit neuem Leben füllen.“
Dabei stehen dem neuen Vorsitzenden mehr Referenten zur Verfügung als seinem Vorgänger. Zwar habe der jetzige AStA für seine Konstituierung lange gebraucht, jetzt gäbe es aber ein kompetentes Team, das alle Herausforderungen annehmen werde, so Nasserry. Er und Stellvertreter Hachmann sprachen bei der Amtsübergabe exemplarisch von zwei Themen: das unlängst in Kraft getretene Hochschulfreiheitsgesetz und die emotional diskutierten Studiengebühren. „Wir werden darauf achten, dass die Studenten möglichst viel von den Gebühren haben. Das soll aber nur eine Übergangslösung sein, denn unser Ziel ist die Abschaffung der Studiengebühren“, so Christian Hachmann. Mit Blick auf das Hochschulfreiheitsgesetz wollen sich alle AStA-Mitglieder dafür einsetzen, dass die Freiheit des Einzelnen gestärkt wird, nicht die Freiheit von Institutionen. Man müsse den Studierenden Vertrauen entgegen bringen, sie würden ihre Sache sicher gut und verantwortungsbewusst machen, ergänzte Nasserry.
Davon geht auch Uni-Rektor Risch aus. "Sie opfern ihre Zeit und Kraft für die Arbeit im AStA. Das finde ich gut und wichtig und wünsche Ihnen, dass Sie viel von dem zurückbekommen, was Sie einsetzen." Ausdrücklich bedankte sich Risch bei AStA-Vorgänger Jan D. Rieke und seinem Team für die geleistete Arbeit. Im vergangenen Jahr habe es nicht immer eine harmonische Kooperation, sondern auch anstrengende Auseinandersetzungen gegeben. "Als es um die Studiengebühren ging, war die Besetzung des Rektorats eine harte Probe für uns alle. Es hat mich geschmerzt, dass die Studierenden dachten, ich sei ihr Gegner." Dabei verfolge man doch das gleiche Ziel, so Risch: Es gehe darum, begabten jungen Menschen ein Studium zu ermöglichen und eine soziale Selektion durch Studiengebühren nicht zu verstärken. Der Staat könne sich mit den Studiengebühren keinesfalls aus der Verantwortung ziehen. "Das Wichtigste ist aber, dass wir uns aus dieser Situation zusammen herausmanövriert und uns die Hände gereicht haben." Das tat Risch dann auch und reichte nicht nur AStA-Vorgänger Jan D. Rieke die Hand, sondern auch Ishaq Nasserry, dem er offene Türen und ebensolche Ohren anbot. "Nehmen sie mich beim Wort!"
Das will Ishaq Nasserry tun, geht es ihm bei seiner Arbeit doch darum, alle Interessen der Studierenden bis in die Spitze der Universität vorzutragen und umzusetzen: „Wir wollen keine Steine schmeißen, sondern diskutieren.“
Foto und Text: Christiane Bernert