An der Universität Paderborn lasse sich ein deutlicher Trend zu mehr Existenzgründungen erkennen, so Bernd Seel von der Transferstelle der Hochschule. So würden Existenzgründerseminare wieder häufiger besucht. In der zweiten Semesterwoche drückten knapp 50 Studierende und wissenschaftliche Mitarbeiter freiwillig die Bänke des Hörsaals B1, um im Rahmen der Vorlesungsreihe SIGMA Informationen zum Thema Selbständigkeit zu erhalten. Jeweils dienstags von 18.15 bis 19.45 Uhr organisieren Uniconsult - die Transferstelle der Universität Paderborn - und die TechnologieParkPaderborn GmbH kostenlose Vorträge zum Thema "Unternehmensgründung".
"Weit mehr als die Hälfte der Teilnehmer sind aus den Bereichen Informatik und Wirtschaftsinformatik", berichtet Referent und Mitinitiator Jürgen Geisler, Prokurist bei der TechnologieParkPaderborn GmbH. "Dies spiegelt sich auch in der Branchenstruktur des Technologieparks wieder, die überwiegend aus IT-Unternehmen besteht, deren Gründer häufig aus der Universität Paderborn kommen." Transferstellenleiter Bernd Seel ergänzt: "Wenn sich neue Trends und Märkte im IT-Bereich auftun, dann sind Gründer aus unserer Hochschule meist schon mittendrin. Hier werden Trends gesetzt, was auf die hervorragende Qualität der Ausbildung im Informatik-Bereich zurückzuführen ist."
Deshalb formiert sich jetzt ein Unternehmertreff für Studierende an der Uni Paderborn. Vorsitzender dieser neuen Hochschulgruppe ist Philipp Jorek, neben dem Studium selbständig mit dem Tarif-Vergleichsportal http://www.billig-tarife.de. Auch hier stammt der Großteil der bisher Aktiven aus dem IT-Bereich. "Doch gerade deshalb suchen wir noch Mitglieder aus anderen Branchen", so Jorek. Mitmachen kann jeder, der Interesse am Thema "Selbständigkeit" hat und Erfahrungen in lockerer Atmosphäre austauschen möchte.
Diese Entwicklungen hätten einen sehr realen Hintergrund, denn: "Podcasts, Blogs oder Online-Communities: Immer häufiger geistert der Begriff "Web 2.0" durch die Medien", so Steffen Terberl von Uniconsult. Prophezeit werde in diesem Zusammenhang, dass Internet-Firmen mit den richtigen Geschäftsmodellen wieder Millionenbeträge von Wagniskapitalgebern und Börsenanlegern bekämen. Die Online-Community Open BC erwarte beispielsweise bereits jetzt knapp 10 Millionen Euro Umsatz für das Jahr 2006. Vorbei scheine die Zeit, in der sich Kapitalgeber nach dem Platzen der IT-Blase im Jahr 2000 vornehm zurückgehalten und selbst viel versprechende Gründungen keine Finanzierungsmöglichkeiten besessen hätten.
Informationen: Steffen Terberl, Universität Paderborn, Transferstelle Uniconsult, Tel.: 05251-60-2076, E-Mail: terberl@zv.upb.de, Internet: http://www.sigma-paderborn.de