4. In­ter­na­ti­o­na­le L-LAB Sum­mer­school 2006: Über 50 Ex­per­ten aus al­ler Welt dis­ku­tie­ren die Chan­cen und Gren­zen der au­to­mo­bi­len Licht­tech­nik

Bereits zum vierten Mal trafen sich Experten aus aller Welt auf der L-LAB Summerschool, die in diesem Jahr vom 18. bis 22. September in Altastenberg stattfand. Neueste Forschungsergebnisse, Entwicklungstrends und Erfahrungen wurden unter dem Titel “Futures for Automotive Lighting caught between technology an human factors – Where are the real improvements?” ausgetauscht.

Das in Public Private Partnership von der Universität Paderborn und der Hella KGaA getragene Forschungsinstitut schaffte es auch in diesem Jahr wieder, über 50 Experten aus aller Welt zusammen an einen Tisch zu bringen. Im Berghotel Astenkrone in Winterberg-Altastenberg präsentierten die Experten an fünf Tagen den Stand ihrer Forschungen und diskutierten mit kritischem Blick die zukünftigen Entwicklungen der automobilen Lichttechnik und Fahrerassistenz.

Wie weit wird die technische Entwicklung gehen? Inwieweit wird Sicherheit im Straßenverkehr durch die neuen Entwicklungen erhöht? Wir wirken die neuen Systeme auf den Menschen? Auf diesen und ähnlichen Fragestellungen lag der Schwerpunkt der diesjährigen Summerschool. Lichttechniker, Arbeitswissenschaftler,  Psychologen und Fahrzeugspezialisten waren sich einig, dass nur interdisziplinäre Forschung aussagekräftige Antworten auf diese und ähnliche Fragen liefern kann. Das Spektrum der Themen reichte von Grundlagenforschungen zum mesopischen Sehen bis hin zu maschinellem Sehen und Entwurfsmetaphern für Fahrerassistenzsysteme.

Zu  den bemerkenswertesten Resultaten und Denkanstössen, die im Rahmen der über 20 Fachvorträge präsentiert wurden, zählt die von Professor Donald MacLeod (University of California in San Diego) vorgestellte Entdeckung eines vierten Farbrezeptors im menschlichen Auge, die eine Erklärung für die unterschiedliche Wahrnehmung von LED-, Xenon- und Halogenlicht im nächtlichen Straßenverkehr liefern könnte. Großes Interesse fand auch eine von L-LAB Doktorand Dirk Kliebisch vorgestellte Methode zur Bestimmung der Erkennbarkeitsentfernung von Scheinwerfern, mit der die Bewertung der Güte von Scheinwerfern anhand objektiv messbarer Größen erfolgen kann.

Im Rahmen von Versuchsfahrten, die in einer Abendveranstaltung auf einer gesonderten Nebenstrecke durchgeführt wurden, konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Bild vom Stand der Umsetzung der Forschungsergebnisse in erste Prototypen machen. 

Die Mischung aus Vorträgen, Arbeitsphasen und offenen Diskussionsrunden sorgte auch in diesem Jahr wieder für eine angenehme und produktive Atmosphäre. Die beiden Tagungsorganisatoren und L-LAB Vorstände Prof. Dr. Erik Woldt (Hella) und Prof. Dr.-Ing. Jörg Wallaschek (Universität Paderborn) haben damit ein wesentliches Ziel erreicht. Die L-LAB Summerschool ist mittlerweile eine etablierte Institution, die Experten und jungen Wissenschaftlern den Austausch ermöglicht und somit zur Netzwerkbildung in der internationalen Fachwelt beiträgt.

Ansprechpartner:

Michael Paul
L-LAB
Tel.: 05251 / 704-34364
E-Mail: Michael.Paul@L-LAB.de