Innovative Produktkonzepte für die Fördertechnik von Morgen
"Arbeiten im Team unter Zeitdruck" - Unter diesem Leitsatz fand im Sommersemester 2012 das Projektseminar Innovations- und Entwicklungsmanagement (IEM) am Heinz Nixdorf Institut statt. Der einwöchige Intensivkurs wurde mit der BEUMER Group GmbH & Co. KG durchgeführt, die international führender Hersteller in der Intralogistik ist und sich besonders in der Lehre und Ausbildung engagiert. BEUMER rüstet zum Beispiel moderne Flughäfen mit mechatronischen Transportsystemen aus und ist dafür zuständig, dass unser Gepäck nach dem Einchecken rechtzeitig im Flieger zur nächsten Fußball Weltmeisterschaft ankommt. Andere Produkte kommen zum Beispiel aus den Bereichen Verpackungs- und Verladetechnik.
15 erfahrungshungrige Studenten des Maschinenbaus und des Wirtschaftsingenieurwesens der Universität Paderborn machten sich also auf die Suche nach innovativen Produktkonzepten. Dazu wurden die Studenten in drei konkurrierende Teams eingeteilt. Jede Gruppe hat von BEUMER eine spezifische Aufgabenstellung bekommen: die konzeptionelle Lösung eines technischen Problems aus der Praxis. Die erste Aufgabenstellung behandelte die platzsparende Zwischenlagerung von Gepäckstücken auf Flughäfen, die zweite Aufgabenstellung zielte auf ein neuartiges Förderkonzept für Gepäck in Steigungen und die dritte Aufgabenstellung fokussierte auf eine Maschine zur Beladung von LKW mit Zementsäcken. Die Gruppen mussten ihre Aufgabenstellungen nach einer vorgegebenen Systematik bewältigen und regelmäßig über den Fortschritt berichten.
Die erste Gruppe - mit selbstgewähltem Gruppennamen "auto-store" - ließ sich bei Ihrer Lösungsfindung ungewöhnlich inspirieren: Die Lagerung von Hamburgern bei bekannten Fastfood-Ketten waren Grundlage für pfiffige Lösungskonzepte. Auf einer Schrägen können hier Gepäckstücke von einer Seite angeliefert und von der anderen Seite entnommen werden.
Nicht minder kreativ zeigte sich die zweite Gruppe "steiTEC". Die Inspiration für eine Lösung zur Überwindung einer Steigung beim Transport von Gepäckstücken rührte aus sportlichen Aktivitäten der Gruppenmitglieder: Wasserski! Beim Wasserski klinkt sich eine Person in eine Seilbahn ein und wird über das Wasser gezogen. Das Konzept: Ein Transportwagen (darin ein Koffer) soll sich in einer Seilbahn einklinken und damit eine Steigung überbrücken.
Die dritte Gruppe "Cement Industry Consulting" konzipierte Teilsysteme für eine Maschine zur Beladung von LKW mit Zementsäcken. Die Teilsysteme können miteinander kombiniert werden, entsprechend der Idee eines Baukastens. Beispielsweise wurde ein Greifer konzipiert, der die Zementsäcke aufnimmt und auf dem LKW positioniert. Eine andere Lösung ist ein geschickt angeordnetes Transportband, das automatisch ein Lagenmuster von Zementsäcken erstellt.
Neben der Schulung in der Methodik und Vorgehenssystematik nach Pahl/Beitz wurden die Studenten in Rede- und Präsentationstechnik geschult sowie mit Kreativitätstechniken zur Findung innovativer Ideen vertraut gemacht. Diese Fähigkeiten mussten die Teilnehmer in insgesamt zwölf Präsentationen - darunter ein Statusbericht an die Geschäftsleitung und eine Pressekonferenz - unter Beweis stellen. Der enorme Zeitdruck während der Projektwoche erforderte effizientes Teamwork.
Die Resultate des Projektseminars übertrafen die Erwartungen seitens BEUMER. Mit dem Highlight der Abschlusspräsentation am Freitagabend konnten die Studenten den Leiter der Entwicklung, Herrn Dr. Frank Will, und seine Mitarbeiter positiv überraschen. Bei einer gemeinsamen Abschlussfeier mit Umtrunk im Paderborner "Feuerstein" wurde noch bis spät in die Nacht gefachsimpelt.
Ansprechpartner: Christoph Peitz