Die Fakultät für Kulturwissenschaften der Universität Paderborn lädt alle Interessierten herzlich ein zu einem Vortrag von Prof. Dr. Reinhold Häb-Umbach. Am Mittwoch, 21.6.2006, 20.00 Uhr, referiert Häb-Umbach im Hörsaal C2 über das Thema "Kann ein Computer sprechen und hören? Sollte er es überhaupt können?" Die Veranstaltung findet statt im Rahmen der Ringvorlesung der Fakultät über "Die Universität der Informationsgesellschaft".
Prof. Häb-Umbach: "Der sprechende und hörende Computer ist seit Stanley Kubricks "2001 - Odyssee im Weltraum" ein Standardmotiv von Science-Fiction Autoren. Spracherkennung ist jedoch nur ein Element in der Vision einer "Ambient Intelligence", d.h. einer Umgebung mit Intelligenz, in der man mit Maschinen kommunizieren kann wie mit Menschen. Sie erkennen nicht nur Sprache, sondern auch Mimik, Gestik, ja sogar Gefühle und adaptieren ihr Verhalten auf die Bedürfnisse des Benutzers und erleichtern damit dem Menschen die Bewältigung des Alltags." Gleichzeitig werde der Computer unsichtbar und in die Umgebung integriert. Wände, Fenster oder gar Tischoberflächen könnten zu Bildschirmen werden, und Mikrophone und Lautsprecher verschwänden in Möbeln oder Wänden.
Sind das die Spinnereien von Science-Fiction Autoren, von Phantasten? Nein, das sind Szenarien, die von großen multinationalen Unternehmen entwickelt worden sind, und die maßgeblich die Forschungspolitik der europäischen Union beeinflussen, wie der Vortragende, Prof. Häb-Umbach, in seinem Vortrag ausführt. Erste Vorboten dieser schönen neuen Welt können bereits in den "Home-Labs" der Firmen bestaunt werden. Dabei wird vielleicht die überraschende Feststellung, dass es auch einige sehr sinnvolle Anwendungen gibt.
Prof. Häb-Umbach arbeitet selbst mit seinen Mitarbeitern an einem solchen EU-Projekt mit. Geboren 1959 in Daun, Eifel, studierte er Elektrotechnik in Aachen und war nach seiner Promotion in verschiedenen industriellen Forschungslaboratorien (Hamburg, Aachen, Eindhoven, San Jose) tätig, bevor er 2001 die Professur für Nachrichtentechnik in Paderborn übernahm. Seit vielen Jahren beschäftigt er sich mit automatischer Spracherkennung und weiß daher einzuschätzen, dass die Maschine gegenüber dem Menschen noch viel aufzuholen hat.