Im April 1977 wurde auf dem Campus der 1972 gegründeten Universität Paderborn die heutige Universitätsbibliothek (UB) eröffnet. Der Einzug in das zentral auf dem Campus gelegene Gebäude schuf die architektonische und räumliche Grundlage, auf der die Bibliothek seitdem nutzerorientiert Forschung, Lehre und Studium mit Literatur und anderen Informationsmedien versorgt. Bis zum Einzug in diese Räumlichkeiten war die UB in unzureichenden Provisorien, unter anderem in der ersten Etage eines Möbelhauses, untergebracht.
Heute gehört die UB in Bezug auf die ihr zur Verfügung stehenden Mittel zu den leistungsstärksten und nutzerfreundlichsten Universitätsbibliotheken Deutschlands. Das belegen regelmäßige Erhebungen und Auswertungen wichtiger Bibliotheksdaten und relevanter Kennzahlen, z. B. in nationalen Rankings und Leistungsvergleichen, denen sich die UB seit Jahren zur Reflexion ihrer Leistungsfähigkeit stellt. Die gleichen Ergebnisse zeigen Nutzerbefragungen der UB. Auch der Landesrechnungshof hat der UB ein positives Zeugnis bezüglich ihrer effizienten Organisation ausgestellt.
Die UB verfügt derzeit über einen Bestand von mehr als 1,7 Millionen Informationsmedien. Knapp 90 Prozent der gedruckten Bücher und Zeitschriften sind frei zugänglich. Sie können vor Ort gelesen und zum größten Teil ausgeliehen werden. Die elektronischen Informationsmedien sind an den PCs in der UB sowie über einen Uni-Account für alle Mitglieder orts- und zeitunabhängig zugänglich. Ihr Anteil am Gesamtbestand nimmt beständig zu. 2011 umfasste der Anteil der hierfür verwendeten Mittel nahezu 67 Prozent der gesamten Erwerbungsmittel. Damit nimmt die UB im Landes- wie im Bundesvergleich eine Spitzenposition ein.
„Interessant ist, dass trotz des zunehmenden Angebots der zeit- und ortsungebunden nutzbaren elektronischen Medien die Nutzung der gedruckten Medien nicht signifikant abnimmt", sagt Bibliotheksdirektor Dr. Dietmar Haubfleisch. Die UB habe insgesamt 107 Stunden pro Woche geöffnet und werde im Durchschnitt täglich von mehr als 4.000 Nutzern, an Spitzentagen sogar von mehr als 7.000 Nutzern besucht. Pro Jahr verzeichnet die UB mehr als 1,2 Millionen (physische) Bibliotheksbesuche.
„Die UB ist einer der am intensivsten genutzten Orte der Uni. Diese Beobachtung machen auch andere Universitäten. Offensichtlich ist es der spezifische, die Bibliothek kennzeichnende Mix an Angeboten, der sie so attraktiv macht. Die Studenten signalisieren eindeutig, dass sie hier arbeiten wollen, in der Gruppe, aber auch alleine. Letzteres gelingt hier manchmal besser als zu Hause – Allein, aber nicht einsam“, sagt Haubfleisch.
Strategische Ziele sind, die UB quantitativ wie qualitativ zu einem attraktiven Ort des Arbeitens, des Lernens und der Kommunikation auszubauen. Es gibt ausgesprochen hohen Handlungsbedarf, dem eine erste Erweiterung im kommenden Jahr entsprechen soll. Die Belegung der Arbeitsplätze, die direkten Rückmeldungen der Studenten und eine aktuelle Online-Nutzerumfrage zeigen, dass die 1977 geschaffenen Räumlichkeiten angesichts des sich verändernden Arbeits- und Lernverhaltens und der weiter steigenden Studentenzahlen nicht mehr ausreichen.