Das Institut für Mathematik veranstaltet am 30. Juni den nächsten Vortrag aus der Reihe "Paderborner Kolloquium für den Mathematikunterricht". Prof. Dr. Christian Fleischhack von der Universität Paderborn hält um 17 Uhr im Hörsaal D2 einen Vortrag zu dem Thema "Demokratie und Wahlverfahren - ein mathematischer Widerspruch?".
Bereits im Jahre 2008 hatte das Bundesverfassungsgericht dem Gesetzgeber auferlegt, bis zum 30. Juni 2011 ein verfassungskonformes Bundeswahlgesetz zu verabschieden. Hauptgrund für diese Entscheidung ist das negative Stimmgewicht. Dies heißt, dass eine Partei Sitze im Bundestag verlieren kann, wenn sie von zu vielen Menschen gewählt wird.
Dabei ist dies nicht das einzige Problem, welches beim Wahlrecht auftritt. So hatte beispielsweise die rot-grüne Regierung ihren Sieg bei der Bundestagswahl 2002 der noch von Helmut Kohl initiierten Wahlkreisreform in den 90ern zu verdanken. Im Vortrag werden diese und andere Pathologien des Wahlrechts aus mathematischer Sicht diskutiert. Nach Möglichkeit soll auch auf das neue Bundeswahlgesetz eingegangen werden – wenn es bereits vorliegt.