Gu­tes Er­geb­nis: In­sti­tut für Elek­tro­tech­nik und In­for­ma­ti­ons­tech­nik der Uni­ver­si­tät Pa­der­born bei Pi­lot­stu­die des For­schungs­ra­tings durch Wis­sen­schafts­rat po­si­tiv be­wer­tet

Berlin-Paderborn. Das Institut für Elektrotechnik und Informationstechnik der Universität Paderborn, das sich an einer Pilotstudie zur Weiterentwicklung des Forschungsratings im Fach Elektrotechnik und Informationstechnik des Wissenschaftsrats beteiligt hatte, wurde jetzt positiv bewertet. Die Ergebnisse des Forschungsratings wurden bei einer Pressekonferenz des Wissenschaftsrats heute am 15. Juni in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt.

„Die differenzierte Bewertung nach den vier Teilbereichen der Elektro- und Informationstechnik bei der Bewertung der Forschungsqualität ermöglicht uns, das Profil der Paderborner Elektrotechnik in Zukunft gezielt weiterzuentwickeln“, so Prof. Dr. Sybille Hellebrand, Leiterin des Instituts für Elektrotechnik und Informationstechnik, das zur Fakultät für Elektrotechnik, Informatik und Mathematik gehört. Das Abschneiden der Bereiche Elektronik und Mikrosysteme (gut) und Informations- und Kommunikationstechnik  (gut/befriedigend) sei sehr erfreulich. Hellebrand: „Zum Zeitpunkt der Befragung war die Informations- und Kommunikationstechnik in einer Umbruchphase, die jetzt durch die Besetzung der Professur Signal- und Systemtheorie mit dem Kollegen Schreier abgeschlossen wurde. Wir erwarten uns daher für die Zukunft sogar noch bessere Ergebnisse für die Informations- und Kommunikationstechnik.“ Die Analyse der Publikationsdaten zeige, dass die Paderborner Arbeiten in vielen Fällen häufiger zitiert würden, als es nach dem statistischen Mittel für die entsprechenden Publikationsorgane zu erwarten sei. Dies zeige sehr schön den „Impact“ der Arbeiten, freut sich die Institutsleiterin.

Die Bereiche Energietechnik und Systemtechnik seien mit zwei bzw. drei Professuren beide sehr klein, so Prof. Dr.-Ing. Rolf Schuhmann, Projektkoordinator der Studie an der Universität Paderborn. In der Energietechnik habe es zum Zeitpunkt der Befragung ähnlich wie in der Informations- und Kommunikationstechnik einen Umbruch gegeben, der mit der Berufung des Kollegen Krauter abgeschlossen worden sei. Schuhmann: „In der Systemtechnik ist die zentrale Professur Automatisierungstechnik derzeit noch unbesetzt. Die Bewertung der beiden Bereiche mit befriedigend bzw. noch befriedigend wird deshalb auch als sehr achtbares Ergebnis eingestuft.“

Pressemitteilung Wissenschaftsrat 18 | 2011     
 
Elektro- und Informationstechnik in Deutschland - ein leistungsstarkes Fach
 
Forschungsrating belegt hohe Forschungsqualität
 
Berlin 15.06.2011. Die Elektro- und Informationstechnik an Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen in Deutschland überzeugt mit hoher Forschungsqualität. Das ist der Tenor des ersten Forschungsratings in einem technikwissenschaftlichen Fach. Ein breites Fundament guter bis sehr guter Forschungsleistungen zusammen mit einer herausragenden Spitzenforschung macht das überzeugende Leistungsniveau aus. In allen untersuchten Teilbereichen der Elektro- und Informationstechnik gibt es sehr gute bis herausragende Forschung. Bemerkenswert ist die Drittmittelstärke der Elektro- und Informationstechnik. Zwischen 2004 und 2008 haben die teilnehmenden 47 Einrichtungen nahezu zwei Milliarden Euro an Drittmitteln verausgabt, die knapp zur Hälfte von Unternehmen und zu einem Viertel von Bund und Ländern stammen.
 
Das vom Wissenschaftsrat entwickelte Forschungsrating ermöglicht eine differenzierte Betrachtung des Fachs, wie die Pilotstudie nach den beiden Fächern Chemie und Soziologie zum dritten Mal unter Beweis stellt. Die Profile der universitären und außeruniversitären Forschung sind deutlich erkennbar. Den 31 Universitäten, die den Hauptanteil der wissenschaftlichen Nachwuchsförderung in der deutschen Elektro- und Informationstechnik tragen, wird auf diesem Gebiet eine mehr als gute Arbeit bescheinigt. Eine Stärke der außeruniversitären Forschung liegt im Transfer ihrer wissenschaftlichen Erkenntnisse. So spielen insbesondere die Drittmittel von Unternehmen im Portfolio der 16 außeruniversitären Einrichtungen eine zentrale Rolle. Immerhin werden nahezu drei Viertel der von Unternehmen stammenden Drittmittel hier verausgabt. „Die Zahlen“, so der Vorsitzende der Bewertungsgruppe Professor Thomas Geßner, „belegen zum einen eindrucksvoll die engen Kontakte der wissenschaftlichen Forschung mit der Industrie. Zum anderen wird deutlich, dass die Drittmittel ein wichtiges Finanzierungsinstrument der außeruniversitären Forschung darstellen. Für die universitäre Forschung in der Elektro- und Informationstechnik haben demgegenüber die Drittmittel von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, die für die freie Grundlagenforschung vergeben werden, einen hohen Stellenwert. Weit über 90 Prozent der von der DFG stammenden Mittel werden von den Universitäten verausgabt.“
 
„Die Differenzierung nach vier Teilbereichen der Elektro- und Informationstechnik bei der Bewertung der Forschungsqualität ist ein Novum“, erklärte Professor Reinhard Hüttl, Vorsitzender der für die gesamte Pilotstudie verantwortlichen Steuerungsgruppe des Wissenschaftsrates. „Damit konnte eine zentrale Empfehlung des Wissenschaftsrates zur Weiterentwicklung des Forschungsratings umgesetzt und die Vergleichbarkeit der Bewertungsgrundlage erhöht werden.“
 
Nach den Empfehlungen des Wissenschaftsrates vom Mai 2008 wird das Forschungsrating zurzeit auch in einem geisteswissenschaftlichen Fach erprobt. Ausgewählt wurde hierfür die Anglistik/Amerikanistik. Die Bewertungsgruppe hat ihre Arbeit Anfang dieses Jahres aufgenommen und wird Ende 2012 ihre Ergebnisse vorlegen.
 
Hinweis: Die Einzelergebnisse der teilnehmenden Einrichtungen sind über die Homepage des Wissenschaftsrates www.wissenschaftsrat.de/elektrotechnik abrufbar. Diese ermöglicht auch den Vergleich der Einrichtungen nach den einzelnen Bewertungskriterien, die Zahl der beteiligten Wissenschaftler/innen pro Einrichtung, dem Einrichtungstyp sowie den Bewertungsstufen.
 
 
Der Wissenschaftsrat berät die Bundesregierung und die Regierungen der Länder in Fragen der inhaltlichen und strukturellen Entwicklung der Hochschulen, der Wissenschaft und der Forschung.
 
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