Die Abhängigkeit des öffentlichen und privaten Lebens von Informations- und Kommunikationstechnologien wachse rasant, so die Veranstalter des Paderborner Forums "Industrie trifft Informatik". Umso wichtiger sei da der Aspekt der Sicherheit, der ein funktionierendes Zusammenspiel zwischen neuen Technologien sowie wirtschaftlichen, menschlichen und gesellschaftlichen Kräften benötige. Mit dieser Vision beschäftigte sich das Paderborner Forum "Industrie trifft Informatik" am 17. März. Neueste Entwicklungen wurden beim 6. Tag der IT-Sicherheit in der Fürstenallee diskutiert.
"Auch in diesem Jahr war das Interesse der Industrie und der mittelständischen Unternehmen wieder erfreulich groß", war Dr. Michael Laska mit Blick auf die etwa 100 Teilnehmer zufrieden. Laska organisiert die Veranstaltung einmal jährlich gemeinsam mit Prof. Dr. Johannes Blömer und Juniorprofessor Dr. Christoph Sorge aus dem Institut für Informatik sowie Dr. Gudrun Oevel aus dem Zentrum für Informations- und Medientechnologien der Universität Paderborn.
Hauptredner des 6. Tags der IT-Sicherheit war Prof. Dr. Kai Rannenberg, T-Mobile Chair of Mobile Business & Multilateral Security, Universität Frankfurt am Main. In seinem Vortrag "Identitätsmanagement – Wer managt was?" ging er auf die Thematik der persönlichen Daten im World Wide Web ein und wie man diese vor Missbrauch schützen kann. "Wir benötigen Prozesse, Regeln und Technologien, die es Privatpersonen und Organisationen ermöglichen, den Gebrauch ihrer persönlichen Daten zu kontrollieren und zu steuern", meint Prof. Rannenberg und wies auf das EU-Projekt "ABC4Trust" hin, an dem er als Koordinator beteiligt ist.
Das Projekt ist ein Zusammenschluss aus Universitäten und international tätigen Unternehmen. Es erarbeitet neue Technologien, die den Schutz von persönlichen Daten im Internet unterstützen. "Wir müssen mit den neuen Technologien dafür sorgen, dass die Nutzer des Internets darauf vertrauen können, dass ihre Daten sicher sind", so Rannenberg.
Neben dem Gastvortrag gehören auch zahlreiche Workshops zum festen Bestandteil des Tages der IT-Sicherheit. Dabei informierte Isabell Münch vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Bonn, über die aktuellen Entwicklungen im IT-Grundschutz. Dies ist ein Standard, der aktuell in Behörden und Unternehmen herangezogen wird und in verschiedenen Bereichen umstrukturiert werden soll. In einem anderen Workshop kümmerte sich Kai Wittenburg, Geschäftsführer der Paderborner neam IT-Service GmbH, um den leichten Weg zum Datendiebstahl. Er zeigte auf, wo Mitarbeiter unwissentlich Gefahr laufen, sensible Geschäftsdaten weiterzugeben, und wie Unternehmen diese Sicherheitslücken schließen können.
Den neuen Personalausweis nahm Juniorprofessor Dr. Christoph Sorge von der Universität Paderborn unter die Lupe. Sorge erklärte die Technik des Ausweises und seine sinnvolle Nutzung. Über Sicherheit und Compliance in virtuellen Infrastrukturen informierte Dipl.-Ing. David Haase von der Paderborner Janz IT AG. Dipl.-Ing. Alfons Marx und Dipl.-Ing. Roland Broch vom Verband der deutschen Internetwirtschaft (eco), Köln, thematisierten die physikalische und umgebungsbezogene Sicherheit im Rechenzentrum.
In einem weiteren Workshop beschäftigte sich Carola Sieling mit dem neuen Arbeitnehmerdatenschutzrecht. Die Paderborner Rechtsanwältin und Fachanwältin für Informationstechnologierecht gab einen Überblick über neue Regelungen beim Datenabgleich sowie der Internet- und E-Mail-Kommunikation am Arbeitsplatz. Weitere Informationen zum 6. Paderborner Tag der IT-Sicherheit im Internet: http://imt.uni-paderborn.de/iti-tdits2011/