Den theologischen Dialog mit dem Islam fördern will das Zentrum für Komparative Theologie und Kulturwissenschaften (ZeKK) der Universität Paderborn. Besonders weit fortgeschritten sind bereits die Kontakte zu zwei theologischen Hochschulen in Ghom (auch Qom), der so genannten Heiligen Stadt des schiitischen Islams im Norden des Irans. Nachdem eine erste offizielle Delegation beider Hochschulen bereits im Dezember in Paderborn zu Gast war, erfolgte nun ein erster theologischer Dialog auf der Ebene der Professoren und Studierenden. Eine bereits länger geplante Europareise nutzten nun vier Professoren und 17 Studierende der Universität der Religionen aus Ghom zu einem Abstecher an die Paderborner Universität.
In theologischen Vorträgen und anschließenden Workshops ging es um das Verhältnis zwischen Gott und den Menschen, wie es jeweils in den beiden Religionen gedacht wird. Zur ersten Begegnung zwischen Lehrenden und Studierenden gehörte aber auch die Besichtigung des Paderborner Doms, da die Studierenden aus dem Iran gerne ein christliches Gotteshaus von innen sehen wollten. Mit der Folge u. a., dass sich die Studierenden anschließend reichlich mit christlichen Devotionalien als Souvenirs eindeckten.
Fest vereinbart ist bereits die weitere Fortführung des Dialogprojekts. Im September 2011 wird Prof. Dr. Klaus von Stosch, der Leiter des ZeKK, zusammen mit weiteren Paderborner Lehrenden an den beiden Hochschulen in Ghom zu Besuch sein und dort im Rahmen einer Vorlesung eine Einführung in die christliche Theologie geben. Und ab 2012 sollen jeweils wechselseitige Besuche von Studierenden und Lehrenden an den Partnerhochschulen starten. „Dann werden jeweils im Frühjahr Paderborner Studierende und Lehrende an den beiden Hochschulen in Ghom zu Gast sein, und im Sommer wird dann der Gegenbesuch in Paderborn stattfinden“, erläutert von Stosch das zunächst für drei Jahre geplante Projekt.