Verbundprojekt: Anbauversuche mit Fachhochschule Südwestfalen als Kooperationspartner
Prof. Dr. Manfred Grote, Analytischer Chemiker der Universität Paderborn, hat die Leitung eines Teilprojekts im Rahmen eines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bewilligten Projektes übernommen. Er erhofft sich Antworten auf Fragen wie: Nehmen Gemüsepflanzen Antibiotikarückstände aus mit Gülle gedüngten Feldern auf und können sich dadurch resistente Krankheitskeime bilden? Welche Risiken entstehen dadurch für den Verbraucher?
Das Teilprojekt wird im Rahmen des neu begründeten, auf drei Jahre angelegten Forschungsverbundes RESET (Resistance in Enterobacteriaceae) durchgeführt. Das BMBF fördert den Forschungsverbund mit drei Millionen Euro. Koordiniert wird der Verbund von der Tierärztlichen Hochschule (Hannover). Weitere Partner sind das Bundesinstitut für Risikobewertung (Berlin), die Charité (Berlin), die Freie Universität Berlin, das Friedrich-Loeffler Institut (Neustadt-Mariensee) und das Robert Koch-Institut (Wernigerode).
Manfred Grote konnte bereits in vorhergehenden Studien, die gemeinsam mit Prof. Dr. Mechthild Freitag (Fachhochschule Südwestfalen) durchgeführt wurden, nachweisen, dass in Gebieten mit hohem Viehbestand Antibiotika aus mit Gülle gedüngtem Boden von Weizenpflanzen über die Wurzel aufgenommen und bis in das Getreidekorn transportiert werden. In dem Verbundprojekt werden mit der FH Südwestfalen als Kooperationspartner Anbauversuche mit Weißkohl und Porree durchgeführt. Als Dünger werden tierische Exkremente aus der Schweine- und Geflügelhaltung eingesetzt, die definiert mit Antibiotika belastet sind.
In der Arbeitsgruppe von Prof. Grote werden die Antibiotikarückstände im Gemüse von den Versuchsfeldern und konventionellen landwirtschaftlichen Betrieben analysiert. Ergänzt durch bakteriologische Untersuchungen, werden neue Erkenntnisse über die Antibiotika-Exposition von Verbrauchern durch Lebensmittel pflanzlicher Herkunft, der Entstehung und Ausbreitung von Resistenzen sowie der Risikobewertung erwartet. Weitere Informationen im Internet: www.reset-verbund.de