Der Doktorand Ahmed Awny vom Fachgebiet Höchstfrequenzelektronik der Universität Paderborn hat einen Geschwindigkeitsweltrekord im Bereich der Datenübertragung aufgestellt. Ihm ist es gelungen, eine elektronische Ausgleichsschaltung mit einer Datenrate von 80 Gigabits (Gbit/s) vorzulegen. Diese Rate entspricht dem Datenverkehr von mehr als sechs Millionen gleichzeitig geführten Telefongesprächen, 40.000 Videoübertragungen oder 3.200 HDTV-Kanälen.
Das Forschungsprojekt der Fakultät für Elektrotechnik, Informatik und Mathematik wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit circa 250.000 Euro unterstützt. Das Ergebnis präsentiert Ahmed Awny im Juni in Baltimore, USA, auf dem renommierten internationalen Symposium für Hochfrequenzschaltkreise, dem „International Radio Frequency Integrated Circuits Symposium“. Awny wurde in Ägypten geboren und studierte Elektrotechnik an der Universität Kairo.
„Damit ist erst ein Teilerfolg erreicht“, sagt Prof. Dr.-Ing. Andreas Thiede, Fachgebietsleiter der Elektrotechnik. Noch im laufenden Jahr soll die Datenrate von 80 Gigabits auf 107 Gigabits gesteigert werden, um die Komponente in den modernsten optischen Ethernetsystemen einsetzen zu können. Ein Ethernetsystem ermöglicht den Datenaustausch in Form von Datenpaketen zwischen den in einem lokalen Netz (LAN) angeschlossenen Geräten (Computer, Drucker etc.). „Ahmed Awny hat bereits viele neue Ideen entwickelt, mit denen es möglich sein wird, auch dieses Ziel noch im Frühjahr 2011 zu erreichen“, so Thiede.
„Wesentlich zu diesem Erfolg beigetragen hat auch die Zusammenarbeit mit dem Projektpartner IHP GmbH in Frankfurt/Oder“, berichtet Thiede. IHP ist ein Forschungsinstitut der Leibniz-Gemeinschaft, an dem die Schaltkreise mit neuster Technologie gefertigt wurden.