Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert zwei Forschungsprojekte des Center for Optoelectronics and Photonics (CeOPP) der Universität Paderborn im Bereich der Quantenkommunikation. Dabei geht es um die Entwicklung eines Quantenrepeaters als Schlüsselelement zum Einsatz der neuen Quantenkommunikationstechnologie in weit verzweigten digitalen Netzwerken. Die Arbeitsgruppen von Prof. Dr. Christine Silberhorn, die am Donnerstag auch den Leibniz-Preis erhielt, und Prof. Dr. Artur Zrenner erhalten für ihre Forschungsaktivitäten in den folgenden drei Jahren zusammen knapp 900.000 Euro.
Die Quantenkommunikation verspricht im Gegensatz zur herkömmlichen, auf klassischen Prinzipien basierenden Kommunikation die Möglichkeit einer absolut sicheren Datenübertragung. Diese Einzigartigkeit ergibt sich aus grundlegenden physikalischen Eigenschaften von Quantensystemen. Denn in der „sonderbaren“ Welt der Quantenphysik führt jeder Versuch eines unberechtigten Zugriffs auf die Daten zu deren Korruption, die legitimierte Benutzer sofort erkennen können.
Während der letzten Jahre wurde das Prinzip der Quantenkommunikation mit verschiedenen Experimenten gezeigt. Die Technologie an sich ist jedoch derzeit noch nicht einsatzbereit. Um dies zu ändern, hat das BMBF nun deutschlandweit eine Initiative gestartet und Wissenschaftler aus den Bereichen Festkörperforschung, Optik und Quanteninformation aufgefordert, ihre Vorschläge zur Entwicklung des dafür notwendigen Quantenrepeaters einzureichen.
Im nationalen Wettbewerb um die begehrten Projekte konnten sich gleich zwei Paderborner Forschungsgruppen aus dem Bereich des CeOPP durchsetzen. Dabei ist Paderborn der einzige Standort, an dem die Forschungsbeiträge aus den verschiedenen Teildisziplinen Halbleiterphysik und Quantenoptik kommen. Deren Zusammenwachsen wird für die zukünftige Entwicklung der Quantenkommunikationstechnologie vermutlich wegweisend sein.