Prof. Dr. Dipl.-Ing. Josef A. Nossek von der TU München ist am Dienstag, 23.11., Gastreferent beim Fakultätskolloquium der Fakultät für Elektrotechnik, Informatik und Mathematik der Universität Paderborn. Um 18 Uhr wird er im Hörsaal P7.203 Lösungsansätze für die Frage "Braucht der Nachrichtentechniker die Schaltungstheorie?" präsentieren.
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"Ich setze mich damit auseinander, ob in den nachrichtentechnischen und informationstheoretischen Modellen unserer Kommunikationssysteme die physikalischen Grundgesetze angemessen berücksichtigt werden", erklärt Prof. Nossek. Zwar liege in dem hohen Maß an Abstraktion der benutzten Modelle einerseits die Stärke und Leistungsfähigkeit der Informationstheorie, andererseits gehe dadurch aber auch der direkte Bezug zu physikalischen Größen, wie zum Beispiel dem Energiefluss, verloren.
Wichtige Elemente in Kommunikationssystemen, wie die Sendeleistung, können so häufig nicht von der technischen Realität − gemeint sind elektromagnetische Wellen, bis hin zu Bits und Bytes − in den informationstheoretischen Kontext übertragen werden. "Mit einer mehrtortheoretischen Beschreibung von Funksystemen mit mehreren Antennen gelingt eine physikalische Charakterisierung, die zu interessanten neuen Ergebnissen für Begriffe wie Antennengewinn, räumlicher Multiplexgewinn und Kanalkapazität führt", so Prof. Nossek. Die Schaltungstheorie biete dabei den natürlichen Rahmen für die physikalische Konsistenz der Modelle.
Prof. Nossek studierte Elektrotechnik mit dem Schwerpunkt Nachrichtentechnik an der Technischen Universität in seiner Heimatstadt Wien. Seine berufliche Laufbahn begann er als Entwicklungsingenieur und Laborleiter bei der Siemens AG. 1980 wurde er mit einer Arbeit an der TU Wien zum Doktor der technischen Wissenschaften promoviert.
1989 verließ Prof. Nossek die Siemens AG und folgte einem Ruf auf den Lehrstuhl für Netzwerktheorie und Schaltungstechnik der Technischen Universität München. Er ist unter anderem Preisträger der Informationstechnischen Gesellschaft (ITG) im Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE), für den er sich seit 1985 engagiert.