Im Rahmen des Seminars „Die ‚fremde‘ Frau“, das vom Zentrum für Geschlechterstudien / Gender Studies initiiert wird, hält Dr. Karin E. Yeşilada am 03.11.2010 einen Vortrag mit dem Titel „Suleikas, Chicks und Weltenbummlerinnen - Die Darstellung türkischer Frauen in der zeitgenössischen Literatur aus Deutschland und der Türkei“. Der Vortrag, zu dem alle Interessierten herzlich eingeladen sind, findet um 16 Uhr in Hörsaal H5 statt.
Wer die medialen Debatten um Kopftuch und Ehrenmord verfolgt, meint „die Türkin“ zu kennen – in ihr verbinden sich Geschlecht, Nation und Ethnie zu einem Rollenklischee der fremden Frau. Wie steht es mit den literarischen Entwürfen? Bei Martin Mosebach entspricht „Die Türkin“ ganz der gängigen Projektion – doch welche „Türkin“ konzipieren Bachmann-Preisträgerin Emine Sevgi Özdamar oder Bundesverdienstkreuzträgerin Renan Demirkan in ihren Romanen? Von der Opferrolle („Geschundene Suleika“) bis hin zur Behauptung urbaner Autonomie („Chick-Lit“) eröffnet die Literatur von gut zwei Dutzend türkisch-deutschen Autorinnen ein breites Spektrum unterschiedlicher Identitätskonfigurationen und literarischer Verfahren. Auch der komparatistische Seitenblick auf die Literatur aus der Türkei zeigt: Die „typische Türkin“ gibt es – aus künstlerischer Sicht zumindest – nicht.
Im Anschluss an den Vortrag zeigt der Frauenprojektbereich (Mia) den Spielfilm „Die Fremde“ von Feo Aladag in H1.224.
Ein <link fileadmin uni-aktuell pressefotos november fremdefraua3.pdf _blank>Flyer zur Veranstaltungsreihe steht zur Verfügung.