Im Rahmen des Studiums für Ältere und der Vortragsreihe im Sommersemester 2010 an der Universität Paderborn zum Thema Gesundheit und Alter wird Prof. Dr. Steffen Gronemeyer am Montag, 28.6., 14.00-16.00 Uhr, im Hörsaal H7 über die Rechtordnung bezüglich des neuen Bild des Alters referieren.
In der deutschen Staatstradition konnte sich die Vision einer aktiven Bürgergesellschaft bis heute nicht durchsetzten: Nicht die Initiativen der Bürgerinnen und Bürger gelten als Garanten für Demokratie und Wohlfahrt, sondern die Vorgaben des politisch-administrativen Systems. Im Zuge des demografischen Wandels, der sich in der Formel: „Wir werden weniger, älter und bunter“ bündeln lässt, wandelt sich auch das Staatsverständnis: Es geht um eine veränderte Aufgabenteilung zwischen Staat, Markt, Bürgergesellschaft und Familie. Vereinfacht formuliert könnte man sage: Der Staat bekommt Gesellschaft – und zwar eine von ihm immer offensiver eingeladene und willkommene Gesellschaft, weil er auf deren Ressourcen, Know-how und Innovationsfähigkeit angewiesen ist.
Speziell die Gruppe der über 55-jährigen erweist sich in den aktuellen Studien als die Bevölkerungsgruppe mit den höchsten Engagementpotenzialen. Unsere Gesellschaft ist dringend auf die Erfahrungen und das kreative Potenzial dieser Bevölkerungsgruppe angewiesen.
Hier stellt sich nun die Frage, ob unser Rechtsystem diesen Wandel bereits antizipiert hat oder ihn eher behindert.
Dieser Frage wird Rechtsanwalt Prof. Dr. Steffen Gronemeyer nachgehen. Prof. Gronemeyer ist zugleich (ehrenamtlicher) Vorsitzender der Universitätsgesellschaft.