Gast­vor­trag von Prof. Dr. Wer­ner Hol­ly am 27. April

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Im Rahmen der Ringvorlesung des Paderborner Graduiertenkollegs "Automatismen", die in diesem Semester das Thema "Praktiken" behandelt, wird Prof. Dr. Werner Holly am 27. April an der Universität  Paderborn zu Gast sein. Der Vortrag mit dem Titel „Die Kamera-Inszenierung in Polit-Talkshows als kulturelle Praxis“ findet in Raum E5.333 statt und beginnt um 18.15 Uhr.

Werner Holly beschreibt theoretisch und empirisch Verfahren, in denen durch kulturelle Praktiken genretypische Sprach-Bild-Tonzeichen entstehen. Das geschieht beispielsweise in Talkshows, wo die Kameraarbeit die sprachliche und körperliche Performanz der Akteure gliedernd und kommentierend überschreibt. Sprach-Bild-Bezüge müssen nämlich in technischen Medien gestaltend hergestellt und nach Möglichkeit kontrolliert werden, während sich die Bezüge zwischen Sprache und Körpersprache in spontanen Face-to-face-Kommunikationen quasi-automatisch entfalten.

Prof. Dr. Werner Holly ist Professor für Germanistische Sprachwissenschaft an der TU Chemnitz. Seine Forschungsschwerpunkte liegen unter anderem in den Bereichen 'Sprache und neue Medien' und 'Audiovisualität'. Werner Holly ist seit1998 Mitglied im Internationalen Wissenschaftlichen Rat des Instituts für deutsche Sprache in Mannheim und war von 1997-2007 im Vorstand des Deutschen Germanistenverbands.

Das im Mai 2008 an der Universität Paderborn eingerichtete DFG-Graduiertenkolleg „Automatismen“ versammelt Dissertationsprojekte, die „Automatismen verstanden als Abläufe, die sich einer bewussten Kontrolle weitgehend entziehen“ im Feld der Medien, der Informationstechnik und der Kultur untersuchen. Konstitutiv ist der Brückenschlag zwischen Kulturwissenschaft und Informatik. Weitere Informationen unter: www.upb.de/gk-automatismen.
 

PD Dr. Sylvia Kesper-Biermann

Universität Paderborn
Graduiertenkolleg Automatismen
Koordination

Foto: Prof. Dr. Werner Holly