Franziska Dirks studierte die Fächer Informatik und Kunst auf Lehramt an der Universität Paderborn. Eine ungewöhnliche Kombination, die eine umso interessantere Idee hervorbrachte. Denn Dirks entwickelte im Rahmen ihrer Arbeit zum Ersten Staatsexamen eine Software zur Erstellung von Animationsfilmen, die sich für den Kunstunterricht der Sekundarstufe I und II nutzen lässt. Damit nahm sie am landesweiten Wettbewerb für Lehramtsstudenten und Lehramtsanwärter, ExaMedia NRW, teil. Mit Erfolg, denn die Arbeit der 25-Jährigen wurde nun mit dem zweiten Platz bedacht.
„Die Idee zu der Animationssoftware bekam ich 2007 im Rahmen eines Schulpraktikums. Der Film ist an sich ein traditionelles Medium, aber im Lehrplan in der Schule so gut wie gar nicht verankert“, beschreibt Dirks, die mit ihrer Arbeit zudem ihre eher ungewöhnliche Fächerwahl miteinander kombinieren konnte. Besonders geeignet für die Aufarbeitung des Themas Film sei, laut Dirks, der Kunstunterricht.
„Vielleicht haben die Schulen bislang gezögert, weil bereits bestehende Software nicht auf die Bedürfnisse des Unterrichts zugeschnitten war und in der Regel hohe Lizenzkosten nach sich zog. Meine Software erlaubt hingegen die Anpassung an den knappen zeitlichen Rahmen einer Unterrichtsstunde und an die speziellen Vorgaben eines Schulrechners“, erklärt Dirks. Eine einfach zu handhabende Benutzerschnittstelle erleichtert sowohl den Schülern als auch den Lehrern die filmische Umsetzung und unterstützt kreative Arbeitsprozesse. Darüber hinaus läuft die Software auf den gängigen PC-Plattformen.
„Letztendlich brauchen die Schüler nur eine Digitalkamera, ein Stativ und einen PC. Also Materialien, die eigentlich in der Schule vorhanden sind. Damit drehen sie ihren Film und können diesen im Anschluss im Unterricht Szene für Szene bearbeiten“, so Dirks, die derzeit ein Referendariat am Städtischen Gymnasium in Gütersloh absolviert und zudem im April noch ein Blockseminar zum Thema Trickfilm an der Universität Paderborn gibt.
Rund fünf Monate hat sie für die Entwicklung der Software gebraucht. Die Arbeit wurde in Paderborn von Prof. Dr. Johannes Magenheim aus dem Institut für Informatik und Prof. Dr. Sara Hornäk aus dem Institut für Kunst, Musik, Textil betreut. Vollständig zufrieden ist sie trotz der Auszeichnung durch die ExaMedia NRW – ein gemeinsamer Wettbewerb des Schulministeriums, der Medienberatung NRW, des Düsseldorfer LVR-Zentrums für Medien und Bildung sowie des LWL-Medienzentrums für Westfalen in Münster – noch nicht: „Eine Vertonung der Filme ist noch nicht möglich. Wenn ich mich noch einmal an die Software setze, wäre dies ein Punkt, den ich verbessern müsste“, meint Dirks, die sich über weiterführende Planungen noch keine Gedanken gemacht hat, nun aber hofft, die Software „ab und an im Rahmen meines Referendariats verwenden zu können.“