Der Verlust digitaler Bilder der eigenen Kinder schmerzt, das öffentliche Herumschwirren eigener Bilder und Bankdaten im Netz kann unter Umständen weitreichende Konsequenzen haben, meinen die Wissenschaftler des Paderborner Zentrums für Paralleles Rechnen (PC²) und forschen deshalb jetzt für mehr Datensicherheit von Speichersystemen innerhalb des EU-Projekts „Marie Curie Actions – Networks for Initial Training (ITN) – SCALUS“.
Mit der offiziellen Vertragsunterzeichnung verbucht das PC² der Universität Paderborn einen großen Erfolg: Mit etwa 3,3 Mio. Euro fördert Brüssel das neue Projekt mit elf Partnern und assoziierten Partnern aus sechs Ländern unter der Führung von Jun.-Prof. Dr.-Ing. André Brinkmann, dem Geschäftsführer des PC² und Lehrstuhlinhaber für Virtualisierungstechnologien im Institut für Informatik der Universität Paderborn. Neben dem PC² kommt mit Fujitsu Technology Solutions GmbH ein weiterer deutscher Industriepartner ebenfalls aus Paderborn.
Die wissenschaftliche Zielsetzung von SCALUS (SCALing by means of Ubiquitos Storage) besteht in der Entwicklung von skalierbaren Speichersystemen, die startend bei einzelnen Festplatten in Desktop-Rechnern bis hin zu zehntausenden von gemeinsam genutzten Speichermedien einen schnellen, aber auch einfachen Zugriff auf Informationen garantieren. Dabei sind die Sicherheit gegen Datenverluste wie auch die Sicherheit gegen Datenmissbrauch zentrale Fragestellungen.
Neben den wissenschaftlichen Fragestellungen liegt ein Schwerpunkt des SCALUS-Projektes auf der Förderung von Mobilität von Nachwuchswissenschaftlern in Europa. Dazu André Brinkmann, Projektleiter beim PC²: „Initial Training Networks sind wissenschaftliche Netzwerke, die neben Forschungsfragestellungen ein gemeinsames länderübergreifendes, strukturiertes Ausbildungs- und Entsendungsprogramm für Doktoranden und auch für Postdoktoranden aufbauen. In diesem Projekt sollen junge Wissenschaftler, so genannte Early Stage Researcher (ESR), an verschiedenen europäischen Standorten arbeiten sowie Kultur und Sprache des Gastlandes kennen lernen.“
Mit den Partnern „Barcelona Supercomputing Center“ (BSC) aus Spanien, der Universität Durham (England), der Universität Frankfurt, der „Foundation for Research and Technologies Hellas (FORTH) aus Griechenland, der „Association pour la recherche et le Developpement des methodes et processus Industriels“ (ARMINES) aus Nantes (Frankreich), dem „Institut national de recherche en Informatique et en Automatique“ (INRIA) aus Rennes (Frankreich) sowie dem XLAB aus Ljubljana (Slowenien), der Universität Hamburg und der Fujitsu Technology Solutions GmbH wurden hochkarätige Experten aus den Gebieten Speichersysteme und verteile Systeme für dieses Projekt gewonnen. Auch das CERN aus Genf (Schweiz), Microsoft aus Cambridge (England), NEC aus Stuttgart und Sun Microsystems aus Ratingen sind im Projekt als assoziierte Partner im Projekt tätig.