Am 9. Februar um 13 Uhr wird das neue Institut für Polymere Materialien und Prozesse (PMP) der Universität Paderborn mit einer Festveranstaltung im Auditorium maximum offiziell eröffnet. Es bündelt Wissen von Chemikern und Maschinenbauern bei der Herstellung und Verarbeitung von Kunststoff durch chemische Verbindungen aus Riesenmolekülen, so genannten Polymeren. Prof. Dr. Guido Grundmeier, Vorsitzender der sieben Professoren, die im PMP zusammenarbeiten: „Bessere Abstimmungsprozesse und kürzere Entscheidungswege führen schneller und auf direktem Weg zu Produktoptimierungen und Produktinnovationen. Im PMP konzentrieren wir unser Know-how zu Materialen, Produktionsprozessen und Produkteigenschaften. Damit entsteht an der Uni Paderborn ein deutlicher Wettbewerbsvorsprung.“ Das Institut forsche an der kompletten Prozesskette von der molekularen Polymersynthese bis zum polymeren Bauteil und sei damit eines der wenigen Institute weltweit, die diese komplexe Thematik übergreifend vorantreibe.
In den kommenden drei Jahren sind Forschungs- und Transferergebnisse zu folgenden Schwerpunkten geplant: Beschichtungstechnologie, Nano- und Mikro-Kompositwerkstoffe, Modellierung und Simulation von molekularen Strukturen, Fertigung mikrooptischer Bauteile und Systeme als Bestandteil intelligenter mechatronischer Produkte und Skalierung von Fertigungsprozessen.
Prof. Dr. Hans-Joachim Warnecke, Dekan der Fakultät für Naturwissenschaften und PMP-Gründungsmitglied, sieht in der neu gegründeten Zentralen Wissenschaftlichen Einrichtung auch die Möglichkeit, Alleinstellungsmerkmale der Uni Paderborn zu stärken: „Wer Produktionsprozesse intensivieren möchte, muss sie grundlegend durchdringen und simulieren können. Durch die interdisziplinäre Kooperation von Naturwissenschaftlern und Ingenieuren schaffen wir eine grundlegende Basis für neue Material- und Prozessentwicklungen auf dem Gebiet der Polymere.“
Im Rahmen des NRW-Landes-Clusters „Kunststoff“ wurden 3.000 Unternehmen mit zusammen 25 Milliarden Euro Umsatz identifiziert. Dabei ist die Kunststoffverarbeitung traditionell eher mittelständisch geprägt, die Kunststofferzeugung vorwiegend in großen Chemieunternehmen angesiedelt. In den vergangenen Jahrzehnten haben die polymeren Materialien eine stürmische Entwicklung genommen und sie sind überdurchschnittlich gewachsen. Warnecke: „Die Globalisierung der Märkte und die ausgereiften Produkte der Branche intensivieren den Wettbewerb. Innovative Strukturen sind notwendig, um wissenschaftliche Einrichtungen und Unternehmen in diesem Wettbewerb fit zu halten.“
Das PMP besteht aus sieben Arbeitsgruppen mit rund 140 Mitarbeitern, die auf einer Laborfläche von 2.500 Quadratmetern arbeiten. In seiner Vorgründungsphase wurde das PMP im Rahmen der Ziel- und Leistungsvereinbarungen III (2007-2009) gefördert, im vergangenen Jahr betrug der Drittmittelumsatz circa 2,5 Millionen Euro. Informationen im Internet: http://pmp.upb.de/
Ein <link fileadmin uni-aktuell pressefotos februar pmp-eroeffnung_09.02.2010.pdf _blank>Programmflyer zur Festveranstaltung steht zur Verfügung.