Die Fakultät für Kulturwissenschaften und die Universität Paderborn trauern um Prof. Hermann-Josef Keyenburg, der am 13.1.2010 im Alter von 75 Jahren verstarb. Als Professor für Kunst und ihre Didaktik lehrte er seit 1979 an der Universität Paderborn. Auch nach seiner Emeritierung im Jahre 1999 blieb er mit seinen Seminar- und Atelierveranstaltungen zur Malerei dem Fach Kunst verbunden. Prof. Keyenburg könne als wesentlicher Begründer des Kunstsilos der Universität Paderborn angesehen werden, so Vertreter des Instituts für Kunst, Musik, Textil. Seinem unermüdlichen Engagement und seiner Tatkraft sei es zu verdanken, dass das ehemalige Getreidelager 1982 am Rande der Universität zum Kunstsilo, einem bis heute lebendigen Kunst- und Ausbildungszentrum umgestaltet wurde. Das bekannte Wandgemälde an der Außenfront des Kunstsilos, ein Bildzitat von Raffaels „Schule von Athen“, von ihm und Studierenden konzipiert, wurde zum Symbol des Hauses und hat fast dreißig Jahre nach seiner Entstehung nichts von seiner Faszination eingebüßt. Es gilt als ein visuelles „Eingangstor“ der Universität.
Durch eigene Ausstellungen im In- und Ausland konnte Keyenburg seine künstlerische Arbeit kontinuierlich weiterentwickeln, was sich auch auf seine inspirierende Lehre auswirkte. Seine Ausstellungen und Exkursionen mit Studierenden, u. a. in Frankreich, Italien, Portugal und Griechenland, leisteten darüber hinaus einen wichtigen Beitrag zum kulturellen Leben in der Region. Generationen von zukünftigen Kunstpädagogen und Kunstpädagoginnen hat er mit sehr großer Begeisterung in die Malerei, Kunstdidaktik und Kunstgeschichte eingeführt. Als über die Landesgrenzen hinaus bekannter Künstler gestaltete er Gemälde für Konferenzräume der Universität sowie das Jenny-Aloni-Gästehaus. Er schuf ein komplexes, eindrucksvolles Werk mit intensiven, großformatigen Bildzyklen, die in freien Formen und lebendigen Farbflächen Visionen von Stadtlandschaften und Lebensszenen wiedergaben.
Als namhafter Preisträger konnte er auf Auszeichnungen der Ernst-Poensgen-Stiftung Düsseldorf (1960), des DAAD (Stipendium in Frankreich, 1961-62) und der „art-Galerie“ Düsseldorf (1988) zurückblicken. Er war u. a. Mitglied im „Westdeutschen Künstlerbund“ Bochum, „Ruhrländischen Künstlerbund“ Essen, im „Arbeitskreis Mülheimer Künstler“ und im „Arbeitskreis Oberhausener Künstler“ sowie im „Verein Düsseldorfer Künstler“ und „Malkastenverein“ Düsseldorf. Prof. Dr. Jutta StröterBender: „Mit Hermann-Josef Keyenburg verliert das Fach Kunst einen hoch geschätzten und beliebten Kollegen.“ Im April werde in einer Feierstunde seines Wirkens im Kunstsilo gedacht. Der genaue Termin werde noch bekannt gegeben.