Bei der 29. MBA International Case Competition der John Molson School of Business der Concordia University in Montreal überzeugte das Team der Universität Paderborn als zweitbestes deutsches bzw. drittbestes europäisches Team und belegte insgesamt mit Platz 14 einen guten Platz im oberen Mittelfeld. Der erste Platz ging an die University of Calgary (Kanada), der zweite Platz an die University of South Carolina (USA) und der dritte Platz an die Nanyang University, Singapur.
Nach überaus intensiver Vorbereitung auf die Teilnahme an dem weltweit namhaftesten und bedeutendsten Business-Case Wettbewerb brach das Team Ende Dezember nach Montreal auf. Die fünf Studierenden der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Paderborn – Marissa Just, Konstantin Böddeker, Thorsten Havemann, Cornelius Markert und Friedrich Scheel – konnten sich so vor Ort an die Bedingungen gewöhnen, ehe der eigentliche Wettbewerb Anfang Januar begann. Durch die gesamte Vorbereitung und während der Competition wurde das Team dabei von den Coaches Dr. Klaus Schüler und Volker Seiler sowie von Prof. Dr. Bettina Schiller unterstützt.
Im Rahmen der 6-tägigen Case Competition wurde aus 36 Teams von internationalen Hochschulen aus Kanada, USA, Singapur, Portugal, Budapest, Frankreich, Schweden, Finnland und Deutschland dasjenige Team ermittelt, welches die besten Lösungen zu den ausgewählten realen Managementproblemen real existierender Unternehmen entwickeln und präsentieren konnte. Die Teams hatten dabei jeweils 3 Stunden Zeit, um das Problem zu analysieren und eine Lösung zu erarbeiten, die im Anschluss in einer 25-minütigen Präsentation in englischer Sprache vor einer hochkarätig besetzten Jury dargelegt und verteidigt wurde.
In der Vorrunde traten alle Teams, bestehend aus 4 Studenten in 6er-Gruppen, in jeweils 5 Begegnungen gegeneinander an und ermittelten so die 9 Halbfinalisten. Das Team aus Paderborn traf dabei auf die Universitäten aus Calgary, Brock, McMaster (alle Kanada), Kent State (USA) und Helsinki (Finnland). In dieser stark besetzten Gruppe konnte sich das Paderborner Team dreimal behaupten und musste sich lediglich der Universität aus Brock und dem späteren Gesamtsieger aus Calgary geschlagen geben.
„Höhepunkt der Vorrunde war für unser Team der Live-Case – ein Eishockey-Case“, sagte Teilnehmer Cornelius Markert. Den Organisatoren der Competition war es gelungen, das älteste und erfolgreichste Eishockeyteam der NHL, die Montreal Canadiens zu gewinnen. Live dabei waren der Eigentümer des Vereins Geoff Molson, ein Erbe des Molson- Brauereiimperiums, sowie der Marketing Chef der „Canadiens“. „Uns deutschen Teams war die Bedeutung des Vereins zunächst nicht ganz klar. Erst im Laufe der Präsentation wurde uns bewusst, dass da der Besitzer des bedeutendsten Eishockey-Clubs der Welt auf der Bühne sitzt und uns um Hilfe bittet – vergleichbar nur mit Real Madrid im Fußball“ erinnert sich Konstantin Böddeker. Umso mehr freute es das Team, dass es in diesem Fall mit seiner Lösung überzeugen konnte. Aber auch die anderen Cases stellten die Paderborner vor immer neue Herausforderungen – die Bandbreite reichte dabei vom Markteintritt in den US-Elektrorollermarkt über ein Holzpellet-Produzenten in Weißrussland und Weinbauern in Kalifornien bis hin zu langfristigen Investment-Entscheidungen in der Automobilindustrie.
„Die Competition war eine unglaublich spannende und herausfordernde Erfahrung, bei der neben den täglichen Cases auch der soziale Austausch mit den anderen Teilnehmern nicht zu kurz kam“, so Friedrich Scheel, der als fünfter Spieler des Paderborner Teams im letzten Vorrunden-Case im kanadischen Team der University of Alberta für einen erkrankten Spieler einsprang.
Ein besonderer Dank gilt den zahlreichen Sponsoren, die das Paderborner Team in der Vorbereitung sowohl finanziell als auch fachlich unterstützt haben. Dazu gehören der Lehrstuhl für „Betriebswirtschaftslehre, Finanzwirtschaft und Bankbetriebslehre“ von Prof Dr. Bettina Schiller, das Dekanat der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, das Akademische Auslandsamt der Universität Paderborn, der DAAD sowie unsere wichtigen Förderer aus der Praxis, die Unternehmensberatungen crossconsulting GmbH und Deloitte Consulting.
„Wir freuen uns, dass das Team sich immer weiter gesteigert hat und schließlich über sich hinaus gewachsen ist. Die Case Competition ist die intensivste Lernerfahrung während der gesamten Studienzeit. Das Team hat gezeigt, dass es sich schnell auf neue Sachverhalte einstellen kann und immer wieder kreative und innovative Lösungen für die unterschiedlichsten Problemstellungen entwickeln kann“, so die zufriedenen Coaches Dr. Klaus Schüler und Volker Seiler.
„Das Team hat sich und unserer Universität einmal mehr sehr viel Anerkennung erworben“, freut sich Prof. Dr. Bettina Schiller. Nicht nur die starken Lösungen und Präsentationen haben dazu beigetragen, sondern auch die Hilfsbereitschaft und Kameradschaftlichkeit unseres Teams, die sich nicht nur in der Unterstützung des Teams der University of Alberta zeigte. Die Universität Paderborn ist die deutsche Hochschule mit längster Tradition in der Competition: Bereits seit 1996 dabei, konnte sie seitdem dreimal das Halbfinale und zweimal das Finale erreichen und wurde zudem mit dem hoch angesehenen Richard Outcault Spirit Award für Teamgeist und Kameradschaftlichkeit ausgezeichnet.
Auch 2011 wird die Universität wieder dabei sein, wenn der Wettbewerb zum 30. Mal in Montreal ausgetragen wird. Die Suche nach Talenten für ein starkes Team hat bereits wieder begonnen …