Elektronische Reisepässe und Ausweise werden in immer mehr Ländern der Welt eingeführt. HJP Consulting, ein Beratungsunternehmen im Chipkarten Umfeld, hat gemeinsam mit dem Software Quality Lab (s-lab) der Universität Paderborn eine Methode entwickelt, die zur Optimierung der Abnahmetests von elektronischen Pass-Systemen (ePass-Systemen) dient. Im Herbst dieses Jahres werden die Resultate des Projekts auf der Konferenz ASE’09 (Automated Software Engineering 2009) in Neuseeland präsentiert.
ePass-Systeme haben eine hohe Komplexität. Zur Planung der Architekturen dieser Systeme kommen zunnehmend Methoden wie RM-ODP (Open Distributed Processing - Reference Model) zum Einsatz. Bei RM-ODP werden die zu spezifizierenden Kundenanforderungen nach mehreren Sichten (z. B. Funktionalität, Daten, Technologieauswahl, usw.) modelliert. Dabei können unterschiedliche Sichten ähnliche Anforderungen behandeln, die letztendlich zu erwünschten Redundanzen in der Spezifikation führen. Diese Redundanzen schlagen sich später bei der Abnahme der ePass-Systeme in redundanten Testfällen nieder, wodurch sich der Testaufwand deutlich erhöht. Dadurch kann sich die Anzahl der Abnahmetestfälle für ein ePass-System auf bis zu 20.000 erhöhen, was einen enormen Testaufwand mit sich bringt. Um den Testaufwand bei der Abnahme zu reduzieren, müssen diese Redundanzen bei der Testfallspezifikation berücksichtigt und die Anzahl der Testfälle optimiert werden.
HJP Consulting und dem s-lab ist es nun gelungen, in einem neuartigem Verfahren die Anzahl der Testfälle zu reduzieren und damit den Testaufwand zu optimieren, ohne dabei die Testqualität zu vermindern. Bei diesem Verfahren werden zunächst die zu testenden Kundenanforderungen durch eine linguistische Analyse automatisiert analysiert, wobei Ähnlichkeiten im Satzaufbau ausgewertet werden. Das Ergebnis ist eine annotierte Abstraktion der Anforderungen, welche die Akteure, Aktivitäten und beteiligten Systemteile enthält. Mit Hilfe eines Algorithmus’ werden die annotierten Anforderungen zu Gruppen (Cluster) zusammengefügt, die mit Verfahren der Cluster-Analyse auf Redundanzen überprüft werden können. Die identifizierten Redundanzen werden beim nächsten Schritt, der manuellen Testplanerstellung, berücksichtigt. Dabei werden die Testpläne so erstellt, dass auf redundante Testaktivitäten verzichtet wird. Bei diesem Schritt wird auch eine optimale Reihenfolge von Testaktivitäten bestimmt, die eine effiziente Vor- und Nachbereitung der Testaktivitäten ermöglicht. Eine entsprechende Werkzeugunterstützung wurde durch den Einsatz von Industriestandards prototypisch entwickelt und wird aktuell weiterentwickelt.
Über HJP Consulting
HJP Consulting, mit Sitz in Paderborn (Deutschland), ist ein international agierendes Beratungsunternehmen und spezialisiert auf die Planung und den Test von Chipkarten-Lösungen mit besonderem Schwerpunkt im Gesundheitswesen und der hoheitlichen Identifikation. HJP Consulting bietet Beratung im Bereich Systemarchitektur, Softwarespezifikation, Ausschreibungen sowie Qualitäts- und Sicherheitsmanagement.
Seit 2003 hat HJP Consulting namhafte Pass-Hersteller bei der erfolgreichen Einführung von jährlich 11 Mio. Reisepässen unterstützt. 2007 entwickelten die Experten von HJP Consulting für Page 2 of 2 Systemintegratoren und Regierungen im Nahen Osten und Afrika eine umfassende ePass-Systemarchitektur, die die Prozesse Registrierung bis Ausgabe und Grenzkontrolle abbildet. Seit Januar 2008 arbeitet die HJP Consulting im Auftrag des Innenministeriums der Vereinigten Arabischen Emirate an der Planung, dem Einkauf, dem Projektmanagement und der finalen Abnahme des nationalen ePass-Systems.
Derzeit entwickelt HJP Consulting Konzepte und Lösungen auf Basis des Standards für die erweiterte Zugangskontrolle (EAC) zur sicheren Speicherung von Fingerabdrücken auf elektronischen Reisepassen. Diese Standards werden auch in der zweiten Generation des elektronischen deutschen Reisepasses verwendet.
Über Software Quality Lab (s-lab)
Das Software Quality Lab (s-lab) wurde 2005 gegründet als Institut für den Wissens-, Kompetenz- und Technologietransfer zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Industriepartner arbeiten eng mit Forschungsgruppen der Universität Paderborn auf dem Gebiet der Softwaretechnik zusammen. Das s-lab hat das Ziel, Unternehmen bei der Entwicklung qualitativ hochwertiger Softwareprodukte zu unterstützen. Konstruktive und analytische Methoden sowie Werkzeuge der Softwaretechnik, die eine hohe Software-Qualität sicherstellen, werden entwickelt und evaluiert. Zielgruppe der Kooperation sind kleine, mittelständische und große Unternehmen, die anspruchsvolle Software entwickeln, z. B. für den Automobil- oder Finanzsektor.
Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:
Markus Hartmann
CEO
HJP Consulting GmbH
Hauptstraße 35
33178 Borchen (Germany)
Telephone: + 49 5251 – 417760
markus.hartmann@hjp-consulting.com
https://www.hjp-consulting.com
http://www.globaltester.org
Ute von Glahn
Marketing Manager
HJP Consulting GmbH
Hauptstraße 35
33178 Borchen (Germany)
Telephone: + 49 5251 – 4177615
ute.vonglahn@hjp-consulting.com
https://www.hjp-consulting.com
http://www.globaltester.org
Stefan Sauer
Geschäftsführer
s-lab – Software Quality Lab
Universität Paderborn
Warburger Straße 100
33098 Paderborn (Germany)
Telephone: + 49 52 51 – 60 53 90
sauer@s-lab.upb.de
http://s-lab.upb.de