Im Rahmen seiner Ansprache zum Neujahrsempfang hatte Präsident Prof. Dr. Nikolaus Risch bereits angekündigt, dass die Hochschule noch stärker um Schülerinnen und Schüler mit Interesse an den so genannten MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) werben werde. Die ersten Bemühungen ließen nicht lange auf sich warten, denn Kanzler Jürgen Plato und Christoph Schön, Leiter der Stabstelle Hochschulnetzwerk und Fundraising, hatten nun die erfolgreichen „Pelestorms“ vom Paderborner Pelizaeus-Gymnasium zu Gast.
Die „Pelestorms“ sind sechs Schüler aus den Klassen 8 und 10, die sich seit vier Jahren regelmäßig außerhalb des regulären Unterrichts treffen, um aus der Legoserie „Mindstorms“ Roboter zu konstruieren. Diese müssen so programmiert werden, dass sie bestimmte Aufgaben erledigen können. Gesponsert von dem Paderborner Hard- und Softwarespezialisten „dSpace“ nehmen die „Pelestorms“ seit ihrer Gründung an der „First Lego League“ (FLL) teil.
Dabei gewannen sie bei den Regionalwettbewerben 2006 und 2007 erste Preise für die beste Ausdauer beziehungsweise das beste Roboterdesign, ehe ihnen im vergangenen Jahr der Durchbruch gelang: Sie holten im Regionalwettbewerb im Heinz Nixdorf MuseumsForum den Gesamtsieg und qualifizierten sich für die nächste Runde in Bocholt. Dort errangen die Schüler mit ihrer Konstruktion abermals den Gesamtsieg und sicherten sich dadurch die Teilnahme am Finale Zentraleuropa in Zürich. Von diesem Finale kamen die „Pelestorms“, die von Informatiklehrer David Tepaße und „dSpace“-Mitarbeiter Gunther Zagatta betreut werden, mit dem Preis für das beste Roboterdesign und dem vierten Rang in der Gesamtwertung zurück.
„Für uns als Universität der Informationsgesellschaft ist es schön, dass wir solch talentierte junge Leute in unmittelbarer Nähe haben“, gratulierte Plato und überreichte den Schülern jeweils eine mit 75 Euro dotierte Auszeichnung. „Paderborn ist nicht der Nabel der Welt, aber gerade in den so genannten MINT-Fächern bieten wir richtig gute Studienbedingungen, mit denen wir deutschlandweit überzeugen. Vielleicht erinnert Ihr Euch daran, wenn es um die Entscheidung für einen Studienplatz geht“, betrieb Plato Nachwuchsarbeit, die Schön mit einer kurzen Führung durch die Hochschule fortsetzte.
Eine erste Kooperation könnte bereits eher zustande kommen, als beide erwartet hatten, denn die „Pelestorms“ werden durch ihre Erfolge in den kommenden Monaten auch an den World Robot Olympics sowie der Europameisterschaft in Kopenhagen teilnehmen. Dort ist die offizielle Sprache Englisch. „Wir arbeiten daran, aber die Techniksprache ist doch sehr speziell. Vielleicht kann uns die Uni mit ihrer Erfahrung zur Seite stehen und helfen“, so Zagatta. Eine Idee, die Plato sofort aufgriff: „Ich werde schauen, wie wir helfen können.“