Im Rahmen der Ringvorlesung „Gender-Studies im Spiegel der Wissenschaft“ hält Prof. Dr. Barbara Rendtorff (Institut für Erziehungswissenschaft) am 3.12.08 einen Vortrag zum Thema: Ist Geschlecht eine "besondere" Art von Differenz? Zur Bedeutung von Geschlecht für Individuen und Gesellschaft.
Die Vorlesung findet immer mittwochs von 18.15 Uhr bis 19.45 Uhr im Hörsaal A3 statt. Vertiefende Informationen zu den einzelnen Vorträgen finden Sie auf der Internetseite: http://www.upb.de/projektstelle-gender
Weitere Informationen: Dr. Claudia Mahs, cmahs@mail.upb.de, Tel.: 05251/603422
Ist das Geschlechterverhältnis vor allem Ausdruck naturhafter Gegebenheiten, die quasi „aus sich selbst heraus“ unterschiedliche Geschlechtscharaktere hervorbringen (wie eine weibliche empathische und eine männliche instrumentelle Orientierung)? Oder ist es ganz im Gegenteil eine konstruierte Ordnung, und geschlechtstypische Verhaltensweisen sind nur Effekte von Sozialisation und Erziehung? Die Einschätzung dieser Frage ist weitreichend und bedeutsam: Müssten wir im ersten Fall vor allem politisch für Gleichberechtigung, Anerkennung und Gleichbehandlung des „Ungleichen“ sorgen, so wäre im zweiten Fall unsere Aufgabe, die Effekte aus Erziehung und Sozialisation zu mildern oder aufzuhalten. Mit welcher Art von Andersheit, welcher Art von Differenz haben wir also im Geschlechterverhältnis zu tun? Und wie verhält sich diese zu anderen markanten Differenzen – etwa dem, was mit „race“ und „class“ umschrieben wird? Ist folglich das neue geschlechtersoziologische Paradigma „intersectionality“ die Lösung, oder verdeckt es nur die „Besonderheit“ der Geschlechterdifferenz?