Das Hochschulorchester Paderborn konzertiert nach dem Konzert am 10.11. im fast ausverkauften Audimax der Universität am Mittwoch, 12. November, in der PaderHalle mit einer Mischung aus Bekanntem, weniger Bekanntem und Neuer Musik. Solist ist Jörg Partzsch (Fagott), die Leitung der Konzerte hat Steffen Schiel.
Die Ouvertüre zur Oper „The Wreckers“ der selten zu hörenden englischen Komponistin Ethel Smyth, deren 150. Geburtstag in diesem Jahr gefeiert wird, eröffnet das Konzert. „The Wreckers“ (Die Strandräuber bzw. Strandrecht) gilt als Smyth's wichtigstes Bühnenwerk. Der Musikkritiker Richard Specht schrieb 1911 dazu: „Dieses „Strandrecht“ aber, gegen das sich zuerst manches wehrt, dessen herbe Trostlosigkeit anfangs verstört und beunruhigt, lässt einen bald nicht mehr los. In dieser großen dramatischen Ballade ist ein Ton von einer trotzig verzweifelten Leidenschaft und einer unbarmherzigen Kraft, der auch im Abstoßenden unwiderstehlich ist. Eine finstere Sage kornwallischer Überlieferung, die Ethel Smyth von den Fischern dieser Küste gehört hat und die sie sich zu einer Dichtung von unheimlicher und drohender Wirkung gestalten ließ.“
Die Uraufführung „Blicke“ für Solofagott, zwei Orchestergruppen und Projektionen zeigt den Paderborner Künstler Jörg Partzsch als Komponisten und Solisten. „Blicke“ ist eine klingende Skulptur: Phänomene eines visuellen Zeitalters transformiert in Musik und musikalisch gearbeitete bewegte Bilder. Das Solofagott repräsentiert das Individuum, die Orchestergruppen stellen das soziale Umfeld dar. Die Projektionen bilden den theatralischen Hintergrund ab und stellen einen kontrapunktischen, die musikalische Dimension erweiternden Raum zur Verfügung.
Die Serenade D-Dur op. 11 von Johannes Brahms ist sein erster Versuch, ein mehrsätziges Orchesterwerk zu schreiben, ohne den direkten Vergleich zum übermächtigen Sinfonie-Komponisten Beethoven befürchten zu müssen. Ursprünglich als Oktett oder Nonett konzipiert, entschloss sich Brahms erst auf den Rat des befreundeten Geigers Joseph Joachims hin, die D-Dur Serenade in eine Orchesterkomposition umzuwandeln. Die Bemerkung, es handele sich dann ja schon um eine Sinfonie, wies Brahms allerdings entschieden zurück: "Ach, Gott, wenn man wagt, nach Beethoven noch Sinfonien zu schreiben, so müssten sie ganz anders aussehen!"
Vorverkauf für die PaderHalle (12.11., 20 Uhr, 9€/6€): Vorverkaufsstellen der PaderHalle, z. B. Ticket-Center, Marienplatz 2a, Tel.: 05251-299750.