Die Departments Chemie und Physik der Universität Paderborn führen am Samstag, 15. November, von 16.00-17.30 Uhr im Hörsaal C1 ein gemeinsames Kolloquium zum aktuellen Stand der Klimaforschung durch. Gastreferent ist Prof. Dr. Mojib Latif vom Institut für Meereswissenschaften der Universität Kiel. Latif ist einer der bekanntesten deutschen Klimaforscher und Mitverfasser des 4. IPCC-Klimaberichts 2007.
IPCC steht für Intergovernmental Panel on Climate Change, im Deutschen oft als Weltklimarat bezeichnet. Das IPCC hat für seine Arbeit im Jahr 2007 den Friedensnobelpreis erhalten. Prof. Latif stellt sich in seinem Vortrag „Vorhersagbarkeit des Klimas“ der Frage, inwieweit chaotische Systeme wie die Atmosphäre auf menschliche Einflüsse reagieren und ob sie überhaupt berechnet werden können. Latif: „Am besten vergleicht man den Einfluss des Menschen auf das Klima mit einem auf die Sechs gezinkten Würfel. Das Zinken besteht darin, dass wir die Temperatur der Erde infolge des Ausstoßes bestimmter klimarelevanter Gase erhöhen. Dies führt zu mehr Wetterextremen, so wie der gezinkte Würfel mehr Sechsen hervorbringt. Wir können aber nicht sagen, wann die nächste Sechs kommt, denn die Reihenfolge der Zahlen bleibt zufällig.“ Laut Prof. Latif verhalte es sich mit den Wetterextremen ähnlich: „Wir können zwar ihre Statistik berechnen, beispielsweise, dass sie sich infolge der globalen Erwärmung häufen werden, wir wissen aber nicht, wann genau die Wetterextreme eintreten. Dies erklärt auch, warum längerfristige Klimavorhersagen möglich sind, obwohl Wettervorhersagen prinzipiell auf kurze Zeiträume beschränkt sind.“ Zu dem Kolloquium ist die interessierte Öffentlichkeit herzlich eingeladen. Die Teilnahme ist kostenfrei.