In ihrem Vortrag stellt Hanna Meretoja ihren Debütroman „Elotulet" vor, dessen deutsche Übersetzung als „Die Nacht der alten Feuer” kürzlich erschienen ist. Hanna Meretoja ist eine finnische Literaturwissenschaftlerin, Erzähltheoretikerin und Schriftstellerin. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Erzählforschung, Traumaforschung und medizinische Geisteswissenschaften. Die Brustkrebsdiagnose, die ihr 2019 gestellt wurde, und ihre eigene Krankheitserfahrung sind wichtige Ausgangspunkte des Romans, der sich mit den Mitteln der literarischen Fiktion mit der existenziellen Krise auseinandersetzt, die eine schwere Krankheit mit sich bringt.
Meretoja wird über den Prozess des Romanschreibens sprechen. Die Protagonistin ist eine Literaturwissenschaftlerin, die über das Erzählen von Geschichten geforscht hat und sich für die Philosophin Hannah Arendt interessiert. Die Autorin erörtert, wie viele ihrer eigenen wissenschaftlichen Interessen in das Gewebe des Romans eingeflossen sind. Ein Großteil ihrer Forschung dreht sich um die Reibung zwischen Leben und Erzählung, die philosophischen Grundlagen der Literatur, die Narrativierung von Krankheit und Trauma sowie die Rolle des Wassers in der Literatur. Diese Themen sind integraler Bestandteil des Romans, in dem Kulturtheorie und Philosophie mit einem ausgeprägten Sinn für gelebte Erfahrung verwoben sind.
