Work­shop: Un­sicht­ba­re Nor­men auf­de­cken: He­te­ro­nor­ma­ti­vi­tät ana­ly­sie­ren und de­kon­stru­ie­ren

Kritische Forschende stehen oft vor der Herausforderung, normative Strukturen und unsichtbare gesellschaftliche Mechanismen zu identifizieren - wie beispielsweise Heteronormativität. Zu diesem Thema finden sich zwar theoretische Texte, die auf Institutionen wie Kirchen, Staaten, Bildungssysteme  verweisen, die dieses Machtsystem aufrecht erhalten oder ihre Wirkungsweisen beispielhaft benennen, (etwa die Regulierung des Zugangs zu Ressourcen).

Hierbei bleiben aber viele Fragen offen, die in konkreter Forschung relevant werden: Inwiefern und womit wird Heteronormativität konkret legitimiert und reproduziert wird? Wie wird Heteronormativität strukturiert, reguliert, privilegiert und marginalisiert? Welche Formen nimmt sie an, mit welchen Techniken regiert sie, wie materialisiert sie sich in Vorschriften und Dokumenten? Welche Auswirkungen hat sie auf welche Personengruppen? Auf welchen Ebenen wirkt sie – kurz: Wie genau operiert Heteronormativität und wie wird sie aufrechterhalten? 

In meiner Dissertation habe ich exemplarisch für die Medizin ein Analyseraster für die Forschung zu Heteronormativität entwickelt. Dieses wollen wir im Workshop nach einer theoretischen Einführung  kritisch diskutieren und gemeinsam überlegen, wie die Analyse von Heteronormativität in anderen Forschungsbereichen aussehen und auf andere Themenfelder angewendet werden kann.

Ziel des Workshops ist es, Forscher*innen analytisches Werkzeug an die Hand zu geben, mit dem sie Heteronormativität analysieren und dekonstruieren und so sichtbar machen können.

Zielgruppe sind Forschende aller Statusgruppen und Fächer, die zum Thema Heteronormativität arbeiten oder auch generell an der methodischen Adressierung von Machtverhältnissen interessiert sind.

Es gibt Snacks und Getränke und die Teilnahme am Workshop ist kostenlos. Herzlich eingeladen sind alle Forschenden der Universität Paderborn, sowie Forschende aus den Einrichtungen der kooperierenden "Geschlechteraspekte im Blick" Projekte.

Wir bitten um eine kurze Anmeldung per Mail an gefowiss@upb.de