Vom 4. bis 6. März lädt die Universität Paderborn zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE) zum 61. Wissenschaftlichen Kongress ein. In diesem Jahr steht der Kongress unter dem Thema „Ernährung und Alltagsbewältigung – ein Spannungsfeld für Individuum, Haushalt und Gesellschaft“. Erstmalig wird die Veranstaltung an einem außeruniversitären Standort im Kongress Palais in Kassel stattfinden. Anmeldungen sind online bis zum 1. März möglich. Weitere Informationen zum Kongress-Programm und zur Anmeldung gibt es auf der DGE-Veranstaltungswebseite.
Gesunde Ernährung wird häufig als ein zusätzliches Problem in der Alltagsbewältigung empfunden. Wie Haushalte mit dieser Herausforderung im Spannungsfeld anderer Alltagsfragen umgehen und welche Lösungsansätze es auf Haushalts- und Gesellschaftsebene gibt, greifen verschiedene Plenarvorträge auf. Die individuelle Ebene betrachtet Prof. Dr. Louise Dye von der Universität Sheffield. Ihr Vortrag widmet sich der Frage, inwiefern die Ernährung nicht nur als Herausforderung, sondern auch Chance zur Alltagsbewältigung verstanden werden sollte. Schwerpunkt sind Effekte der Ernährung auf Kognition und dem individuellen Wohlbefinden. Kirsten Schlegel-Matthies, Professorin an der Universität Paderborn und Expertin in den Bereichen Verbraucher- und Ernährungsbildung sowie Haushalts- und Lebensführung, stellt die Haushaltsebene in ihrem Vortrag „Nachhaltige Ernährungspraktiken im Alltag – eine haushaltswissenschaftliche Perspektive“ dar. Prof. Jacqueline Broerse, Direktorin des Athena Institute of Science an der Vrije Universiteit Amsterdam, wird die regionale und überregionale Ebene mit ihrer Expertise zu sogenannten „living labs“ aufgreifen. Ihr Vortrag schildert, inwieweit derartige Reallabore genutzt werden können, um eine nachhaltige Ernährung in der Gemeinschaft zu ermöglichen.
Unter der Leitung von Prof. Dr. Anette Buyken und Prof. Dr. Lars Libuda vom Institut für Ernährung, Konsum und Gesundheit der Universität Paderborn richtet sich das 2 ½-tägige Kongressprogramm sowohl an den wissenschaftlichen Nachwuchs als auch an erfahrene Wissenschaftler*innen und bietet eine Plattform, um sich auszutauschen und zu vernetzen. Das Programm beinhaltet 196 Vorträge und Poster, ein DGE-Symposium zu den lebensmittelbezogenen Ernährungsempfehlungen (FBDG) sowie Symposien der DGE-Fach- und Arbeitsgruppen.
Wissenschaftliche Kongresse der DGE
Als zentrale wissenschaftliche Veranstaltung für alle im Bereich der Ernährungswissenschaften Tätigen haben die DGE-Kongresse eine lange Tradition. Der erste Kongress fand 1954 in Mainz statt. Die Veranstaltungen hatten zunächst einen starken Weiterbildungscharakter und fanden in unregelmäßigen Abständen statt. Seit 1958 sind sie rein wissenschaftlich ausgerichtet und bieten vor allem für Nachwuchswissenschaftler*innen eine Möglichkeit, ihre Forschungsergebnisse einem breiten Fachpublikum in Kurzvorträgen oder Posterpräsentationen mit anschließender Diskussion vorzustellen. Seit 1976 finden die Kongresse jährlich im März bislang an einem Universitäts- oder Hochschulstandort mit ernährungswissenschaftlichem Lehrstuhl statt. Die heutigen Kongressformate bieten einen nationalen und länderübergreifenden wissenschaftlichen Erfahrungsaustausch und die Gelegenheit, Stellung zu aktuellen Ernährungsfragen zu beziehen.