Von der Kohleförderung zur industriellen Kulturlandschaft, vom Arbeitgeber der Region zur so genannten Kathedrale des Fortschritts, die UNESCO-Welterbestätte Zeche Zollverein in Essen ist ein Ort voller Spuren gelebten Lebens zahlreicher Generationen. Mit dem vom Bundesministerium für Forschung und Bildung 2007 preisgekrönten Projekt: „Weltkulturerbestätten im Koffer“ haben es sich die Kunststudierenden der Universität Paderborn unter der Leitung von Prof. Dr. Jutta Ströter-Bender zur Aufgabe gemacht, in enger Zusammenarbeit mit der Stiftung Zollverein die besondere Ästhetik und Faszination des UNESCO-Weltkulturerbes Zeche Zollverein in Museumskoffern einzufangen und zu vermitteln. Die so entstandenen „Museen im Kleinen“ enthalten eine Vielzahl selbst gestalteter und gesammelter Objekte und verfolgen unterschiedliche Fragestellungen und Sichtweisen zur Darstellung der Zeche.
Mit dem Ziel, die Geschichte bedeutender Kulturdenkmäler und Welterbestätten zu bewahren und für jüngere Generationen durch entdeckendes Lernen und mit allen Sinnen erfahrbar zu machen, hat sich das Konzept der Museumskoffer deutschlandweit etabliert. So finden sich in den Koffern zur Zeche Zollverein beispielsweise Biografien zu Emigranten, die in der Zeche gearbeitet haben, Anklänge an die Streikkultur der Arbeiter und deren Kunst, Modelle zur Architektur der Zechentürme sowie Werkzeuge der Bergarbeiterkultur oder Fundstücke aus dem alltäglichen Leben in den Arbeitersiedlungen.
Der Themenfindung war bei den Studierenden eine Exkursion zur Zeche Zollverein vorausgegangen, auf der Material gesammelt und zahlreiche Winkel des riesigen Gebäudekomplexes ausgekundschaftet und fotografisch dokumentiert wurden. Durch die Beschäftigung mit der Zeche Zollverein als Weltkulturerbe entstanden bei den Studierenden unterschiedliche Sichtweisen auf die Zeche, die mit Hilfe des vermittelnden Mediums Museumskoffer ganz unterschiedlich umgesetzt wurden. Doch die Authentizität der im Koffer befindlichen Gegenstände und künstlerischen Objekte dürften Jung und Alt begeistern und ein Eintauchen in die vielschichtige Welt des Kohlebergbaus zu einem unvergesslichen Erlebnis werden lassen.
Die Ausstellung ist zu sehen vom 12. bis 20. April 2008, 12-18 Uhr, in der Halle A2 der Zeche Zollverein in Essen. Die Eröffnung der Ausstellung findet am Freitag, den 11. April, um 19.00 Uhr statt. Dazu wird herzlich geladen!
Ein <link fileadmin uni-aktuell pressefotos april poster_museumskoffer.pdf _blank>Poster im PDF-Format steht zur Verfügung.
