„Mathematik sehen“ heißt das Motto, mit dem die Universität Paderborn am „Jahr der Mathematik“, dem diesjährigen Thema des seit 2000 alljährlich vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ausgeschriebenen Wissenschaftsjahrs, teilnimmt. Nun fand an der Universität am 15.2. die Auftaktveranstaltung statt und das Motto wurde gleich in die Tat umgesetzt.
So stiegen auf dem Campusgelände vor dem neuen Hörsaal „G“ 600 Luftballons in den Himmel, an denen sich auf kleinen Kärtchen verschiedene Matherätsel für Kinder bis zu 12 Jahren befanden. „Mathematik habe ich noch nie gekonnt. Das ist eine Aussage, die nach diesem Jahr der Mathematik einfach nicht mehr gelten soll“, fand Prof. Dr. Peter Bender, stellvertretender Leiter des Instituts für Mathematik, in seiner Auftaktrede klare Worte.
Ziel des Jahres der Mathematik sei, zu zeigen, dass es bei der Mathematik um das Lösen von Problemen des Alltags geht und nicht um reines Rechnen, wie in der Schule vermittelt. „Mathematik ist in allen Bereichen der Gesellschaft von Bedeutung. In Berlin ist die Mathematik zum Beispiel beauftragt worden, das Verkehrsaufkommen zu optimieren. Dadurch konnten Einsparungen von 14 Prozent erzielt werden. Als nächstes kümmert sich die Mathematik um die Deutsche Bahn“, berichtete Prof. Dr. Christof Schütte von der Freien Universität Berlin, ehe er in seinem Vortrag „Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Mathematiker“ über die Mathematik als Schlüssel zur Zukunft der Medizin sprach.
„Im letzten Wissenschaftsjahr ging es um die Geisteswissenschaften. Obwohl das bundesweit keine großen Wellen geschlagen hat, gab es an der Universität Paderborn viele ausgezeichnete Veranstaltungen. Auch in diesem Jahr sind wir wieder mit einem spannenden Programm aktiv und zeigen, dass Mathematik Spaß macht“, freute sich Präsident Prof. Dr. Nikolaus Risch.
Spaß macht die Mathematik auch, wenn sie mit Kunst in Verbindung gebracht wird, so wie es das gemeinnützige Kölner Unternehmen „KultCrossing“ während der Auftaktveranstaltung vormachte. Schülerinnen aus der Jahrgangsstufe 10 tanzten dabei Zahlen und Rechenvorgänge durch ihre Gestik und Körpersprache. „Die Künste zeigen neue Wege jenseits der herkömmlichen Wissensvermittlung auf. Schüler können so einfacher an die Mathematik herangeführt werden und diese besser verinnerlichen“, erklärte Christa Schulte, Geschäftsführerin des Unternehmens.
Verantwortlich für das Jahr der Mathematik an der Universität Paderborn ist Prof. Dr. Torsten Wedhorn. Er lud im Anschluss an die Vorträge alle Schülerinnen und Schüler, interessierte Laien, aber auch Menschen vom Fach ein, sich am Jahr der Mathematik an der Universität Paderborn zu beteiligen, damit die anfangs erwähnte Aussage, dass man Mathe noch nie gekonnt habe, „wirklich schnell ihre Gültigkeit verliert.“
Weitere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen gibt es im Internet unter www.mathematik-sehen.upb.de.