„Wir sind schon ein toller Laden.“ Dieser Satz, den Prof. Dr. Hans-Joachim Warnecke, Dekan der Fakultät für Naturwissenschaften, als Abschluss seiner Rede an die Studenten des Instituts für Sportwissenschaften der Universität Paderborn richtete, sei salopp, aber durchaus wahr. Denn trotz aller Schwierigkeiten und Stresssituationen zählten am Ende die Ergebnisse. Wenn diese so positiv ausfielen wie in der Sportwissenschaft, dürfe gefeiert werden, wie bei der zum neunten Mal durchgeführten Festveranstaltung anlässlich der Verleihung des „Preis der Sportwissenschaft“.
Lang und manchmal schwierig war der Weg für Meike Zöpnek und Carolin Köster, doch er hat sich gelohnt. Denn die Studentinnen erhielten den seit 1998 ausgeschriebenen und seitdem von der Sparkasse Paderborn gestifteten Preis der Sportwissenschaft für ihre herausragenden Abschlussarbeiten. Beide beschäftigten sich thematisch mit Kindern und Bewegung. Köster mit Blick auf „Erzieher und Erzieherinnen unter dem Aspekt der Ernährungsbildung und der Bewegungserziehung“. Prof. Dr. Wolf-Dietrich Brettschneider, Department Sport und Gesundheit, in seiner Laudatio: „Eine Vorgehensweise zu dem Thema Kinder und Bewegung, die bislang vernachlässigt worden ist. Dabei stellt sich die Frage, welche Kompetenzen Erzieher und Erzieherinnen brauchen. Carolin Köster hat ihre Ausarbeitung mit einem Fragebogen beendet, auf den sie nun ihre Dissertation aufbaut“.
Brettschneider hatte beide Studentinnen betreut. So auch Meike Zöpnek mit ihrer Abschlussarbeit „Bleiente oder Seepferdchen – Zur Situation des Schulschwimmens in Deutschland“. Brettschneider dazu: „Es gibt viele Schwimmunfälle, aber bislang keine zusammenhängenden Datensätze zu dem Thema. Meike Zöpnek hat diese Problematik als Erste in ganz Deutschland angefasst und musste dabei Unmengen an verschiedenen Daten ordnen und in Verbindung setzen“. Zöpnek hat zudem parallel neben ihrem Lehramtsstudium ein Diplomstudium absolviert und erfolgreich beendet, was im Department Sport der Universität bislang einmalig ist. „Sowohl Meike Zöpnek als auch Carolin Köster sind nicht nur hervorragende Studentinnen, sie zeigen auch neben dem normalen Lehrbetrieb außergewöhnliches Engagement“, lobte Brettschneider.
Während Köster der Uni für drei Jahre erhalten bleibt, beginnt Zöpnek ihre Referendariatszeit. „Wir unterstützen den Preis der Sportwissenschaft seit neun Jahren, weil wir sehen, dass junge Menschen hier die Möglichkeit haben, sich zu entwickeln und ihre Zukunft zu gestalten“, stellte Hans Laven, Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Paderborn, klar, während er den beiden Preisträgerinnen die mit jeweils 500 Euro dotierten Preise überreichte.
Im Anschluss nahm Prof. Dr. Norbert Olivier, dessen Arbeitsbereich die Trainings- und Bewegungswissenschaften sind, die Ehrung der Paderborner Spitzensportler an der Universität vor. „Die Kombination aus intensivem Training und Studium ist nicht leicht, Sie erfordert von allen Seiten hohe Disziplin und eine gute Zusammenarbeit. Die Uni hat es sich dabei zur Aufgabe gemacht, ihre Leistungssportler und Leistungssportlerinnen zu unterstützen“, sagte Olivier.
Geehrt wurden die vier Spitzensportler Lilli Schwartzkopf für ihren fünften Platz im Siebenkampf bei der Leichtathletik WM, Meike Zöpnek für ihren Europameistersieg mit der deutschen Nationalmannschaft im Inline-Skater-Hockey, Florian Müller für seinen zweiten Rang bei den Deutschen Drachenbootmeisterschaften sowie Roman Schulte-Zurhausen für seinen Sieg bei den Deutschen Meisterschaften im Orientierungslauf.
„Die Veranstaltung schlägt durch die Ehrungen der Abschlussarbeiten und der Leistungen im Spitzensport eine Brücke zwischen dem theoretischen Arbeiten und der Praxis. Genauso ist das Studium bei uns ausgelegt“, so Prof. Dr. Dr. Sebastian Braun und verdeutlichte dieses an einem rund vier Minuten dauernden Kurzfilmbeitrag, den Studenten der Sportwissenschaft über ihre Arbeit an einer Schule gedreht hatten. „Die Attraktivität der Sportwissenschaften an der Universität Paderborn ist ungebrochen, der Zulauf hoch. Und es wird noch besser, wenn man den Gerüchten glauben darf, dass irgendwann in nächster Zeit auch unsere räumlichen Kapazitäten erweitert werden sollen“, warf Braun, dann Prof. Dr. Nikolaus Risch sprichwörtlich einen Ball zu, den dieser gleich aufnahm. „Die Leistungen hier im Department Sport und Gesundheit sind enorm und der Bereich hat eine Auslastung von 170 Prozent. Wir werden mit dem Land hart um neue Flächen für den Sport an der Universität verhandeln und ich denke auch, dass wir etwas erreichen können“, machte Risch den Anwesenden Hoffnung.
Musikalisch umrahmt wurde die Festlichkeit durch Verne Beatrix Schulte an der Flöte, Ruth Hoffmann an der Violine und Maren Rothfritz an der Bratsche. Drei talentierte Musikerinnen, die aktuell eine Begabtenförderung erhalten.