Die Universität Paderborn und die Fakultät für Elektrotechnik, Informatik und Mathematik trauern um Prof. Dr.-Ing. Horst Grotstollen, der am 28. Februar im Alter von 82 Jahren verstarb. Grotstollen war von 1981 bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2003 Leiter des Fachgebiets Leistungselektronik und Elektrische Antriebstechnik (LEA) am Institut für Elektrotechnik und Informationstechnik. „Grotstollen hat mit großem Fleiß und wissenschaftlicher Expertise den hervorragenden Ruf aufgebaut, den unser Fachgebiet heute genießt“, so Prof. Dr.-Ing. Joachim Böcker, Leiter des Fachbereichs LEA. „Wenn wir dieses Jahr das 40-jährige Jubiläum unseres Fachbereichs begehen, sollten wir auch daran erinnern, dass Herr Grotstollen schon sehr früh – zusammen mit Prof. Dr.-Ing. Gerhard Pfaff von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg – die Grundlagen für den Einsatz der permanenterregten Drehstrom-Synchronmaschine in Servoantrieben legte.“ Dieser Maschinentyp findet sich heute unter anderem in elektrischen Straßenfahrzeugen und zum Teil auch in Windkraftanlagen. Grotstollen war es auch, der 1997 zusammen mit Prof. Dr.-Ing. Joachim Lückel von der Fakultät für Maschinenbau das innovative Schienenverkehrsprojekt „RailCab“ initiierte, welches die Keimzelle des Sonderforschungsbereichs 614 über selbstoptimierende Systeme bildete.
Grotstollen wurde in der Fakultät als freundlicher, konstruktiver und zuverlässiger Kollege sehr geschätzt. „Insbesondere auch seinen Mitarbeiter*innen gegenüber war er ein humaner und immer loyaler Chef, der ihnen große Freiräume gewährte und ihr wissenschaftliches und persönliches Fortkommen auf allen Ebenen förderte“, erinnert sich Dr. Norbert Fröhleke, der damalige Akademische Direktor des Fachgebiets.
Bis zum Jahr 2002 war Grotstollen Vorsitzender des Promotionsausschusses seines Instituts. Er etablierte internationale Kooperationen mit der Beihang University, Beijing, China, und der Witwatersrand University, Johannesburg, Südafrika.
Seiner Familie gelten die aufrichtige Anteilnahme und das Mitgefühl von Universität und Fakultät.
Text: Dr. Johannes Schnurr