„Tag der Ex­zel­lenz" der Wirt­schafts­wis­sen­schaf­ten – Er­folgs­ge­schich­ten und Preis­ver­lei­hung

„Wieder einmal haben unsere Studierenden ganz exzellente Seminar- und Abschlussarbeiten verfasst.“ Mit diesen Worten eröffneten Dekanin Prof. Dr. Caren Sureth-Sloane und Prof. Dr. H.-Hugo Kremer am 18. April den diesjährigen „Tag der Exzellenz“ der Paderborner Wirtschaftswissenschaftler. In Anwesenheit des stellvertretenden Landrats Vinzenz Heggen, Johannes Heß vom Arbeitgeberverband Büren, Warburg und Höxter, Benteler-Ausbildungsleiter Thomas Koch und Dietmar Kellerhoff (Deutsche Bank) wurde zu diesem Anlass auch der UGO-Preis der Unternehmergruppe Ostwestfalen-Lippe e.V. vergeben.

Die Dekanin begrüßte die von Modulorganisator Peter Rüsing betreuten Teilnehmer des Exzellenzseminars 2018 mit einem kurzen Streifzug durch die Fakultät: „4.300 Studierende lernen und forschen mit 43 Professorinnen und Professoren in vielfältigen Studiengängen, die uns zu den Top 5 der Wirtschaftswissenschaften in Deutschland gemacht haben.“ Zu dieser Erfolgsgeschichte gehöre auch, so Caren Sureth-Sloane, die gute Kooperation mit den Unternehmen der Region. Studiendekan Prof. Dr. H.-Hugo Kremer hob die Grundidee dieses Exzellenztages hervor: „Ausgewählte Studierende stellen Arbeiten vor, die über das normale Maß hinausgehen.“

Gastredner des Tages war Johannes Heß, Geschäftsführer des Paderborner Arbeitgeberverbandes, der mit seinem Vortrag „Digitalisierung – Bedeutung für tarifliche und arbeitsrechtliche Rahmenbedingungen“ auf die Chancen, aber auch Problematiken der Digitalisierung hinwies („Es lässt sich nicht alles digitalisieren!“). Er benannte auch die Aufgaben, die seinem Verband in diesem Zusammenhang entstanden seien. So fordere die Digitalisierung im Rahmen der Globalisierung z. B. die Diskussion mit allen gesellschaftlich relevanten Gruppen über die Arbeitszeiten, die sich infolge der fortschreitenden Automatisierung und der geographischen Zeitverschiebungen veränderten. Hier sei künftig viel mehr Flexibilität aller Beteiligten gefragt. Zudem müssten Tarifverträge angepasst werden und ganz neue Vereinbarungen mit den Betriebsräten getroffen werden. Den Studierenden gab er mit auf den Weg: „Lernen Sie engagiert für Ihr Studium, forcieren Sie das vernetzte Denken und haben Sie keine Angst vor der Digitalisierung. Diese kommt mit Macht – aber schleichend.“

Im Anschluss fand die UGO-Preisverleihung für abgeschlossene Bachelor- und Masterarbeiten statt, die die Unternehmergruppe Ostwestfalen-Lippe (UGO) unter vielen weiteren exzellenten Arbeiten ausgewählt hatte. Jürgen Neumann erhielt eine Urkunde und 500 Euro Preisgeld für seine Masterarbeit mit dem Titel „The Travelling Reviewer Problem“, in der er sich mit Onlinebewertungen in Portalen befasste und mit seinen Erkenntnissen daraus Unternehmen beim Aufbau ihrer Online-Reputation hilft. Andreas Pühls Bachelorarbeit mit dem Titel „Verrechnungspreise für immaterielle Wirtschaftsgüter“ war die zweite preiswürdige Arbeit, die ebenfalls mit Urkunde und Geldpreis ausgezeichnet wurde. Eileen Mauer war Preisträgerin Nummer drei. Sie gab ihrer Masterarbeit den Titel „Bürgerschaftliches Engagement in der Hochschulbildung“. Sie beschäftigte sich mit der Frage, wie ausländische Studierende im Rahmen des Projekts „Community Service“ der Region als Arbeitskräfte erhalten bleiben können.

Als Sprecher der UGO-Gruppe dankte Benteler-Ausbildungsleiter Thomas Koch allen Einsendern und würdigte deren Engagement: „Super Arbeiten, super Ergebnisse – Sie alle machen Ihre Arbeit exzellent!“ Koch erinnerte an Sinn und Zweck des UGO-Preises, der seit 1988 an Bachelor- und Masterstudierende der Paderborner Wirtschaftswissenschaften verliehen wird: „Bildung ist unser Rohstoff der Zukunft. Deswegen fördern wir vorbildhafte und exzellente Arbeiten mit diesem Signal: Leistung lohnt sich!“

Danach stellten die am Exzellenzprogramm des Jahres 2017 beteiligten Studierenden ihre Arbeiten vor:

  • Nadine Asholt: Auswirkungen von Industrie 4.0 auf die Arbeit des Controllers;

  • Mike Böddicker: Trumps Steuerreform – Chancen und Risiken;

  • Felix Brockmeier: Simulation von Szenarien des hoch automatisierten Fahrens;

  • Julia Busmann: Auswirkungen von Industrie 4.0 auf die Beschäftigungsfähigkeit von Geringqualifizierten in der Produktion;

  • Maren Gießelmann: Special Economic Zones als effektive Entwicklungsinstrumente (Zollgebiete in Entwicklungsländern);

  • Leonard Hack: Ökonomische Analyse über die Notwendigkeit der Einführung eines Mindestpreises im europäischen Emissionshandel;

  • Marius Heller: IoT- basierte Geschäftsmodelle als Chancen im Umfeld von Industrie 4.0;

  • Maren Mönnekes: Verschränkung akademischer und beruflicher Bildung;

  • Michelle Müller: Explorative Analyse von Gastgeberpersönlichkeiten auf Airbnb;

  • Marina Nolte: Ziele, Ablauf und Probleme der Projektplanung als Bestandteil des Projektcontrollings;

  • Alexandra Spaeth: Machtindizes und QCA (Qualitative Comparative Analysis). Methode zur Erklärung kausaler Zusammenhänge;

In seinen Schlussworten zum „Tag der Exzellenz“ zeigte sich Studiendekan Prof. Dr. H.-Hugo Kremer begeistert über die Bandbreite der abgelieferten Forschungsarbeiten, die gleichzeitig auch gute Einblicke in die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen in der Fakultät gäben. An die „exzellenten“ Studierenden gewandt sagte er: „Es ist schon eine tolle Sache zu erleben, wie sehr Sie sich in Ihre Themen eingearbeitet haben und sich dabei immer mehr verfestigten.“
 

Text und Fotos: Dr. Reinhard Schwarz

Foto (Reinhard Schwarz): Gruppenbild
Foto (Reinhard Schwarz): Auszeichnung für exzellente Arbeiten, v. l.: Jürgen Neumann, Prof. Dr. H.-Hugo Kremer, Eileen Mauer, Prof. Dr. Caren Sureth-Sloane, Andreas Pühl und Thomas Koch.
Foto (Reinhard Schwarz): Gruppenbild
Foto (Reinhard Schwarz): Absolventinnen und Absolventen des Exzellenzseminars 2017 mit Betreuern, 1. r. v. l.: Prof. Dr. H.-Hugo Kremer, Maren Mönnekes, Michelle Müller, Meike Böddicker, Julia Busmann, 2. r. v. l.: Redner Johannes Heß, Nadine Asholt, Alexandra Spaeth, Maren Gießelmann, Felix Brockmeier, Marina Nolte, Johanna Schmücker, 3. r. v. l.: Marius Heller, Leonard Hack, Modulorganisator Peter Rüsing.