In enger Kooperation mit Gesine Reimold, Museumspädagogin der UNESCO-Welterbestätte Erzbergwerk Rammelsberg in Goslar (Harz), und der Arbeitsstelle Montanarchäologie des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, zusammen mit der Leiterin Katharina Malek MA, wurde im Frühjahr 2017 in der Werkstatt Malerei von Prof. Dr. Jutta Ströter-Bender, begleitet durch den Gastdozenten und Künstler Chris Tomaszewski, das Seminar und die Exkursion „Werkstatt Malerei: In Schichten malen, denken und forschen“ durchgeführt. Ihre Arbeiten zeigen die Studierenden von Freitag, 15. Dezember, bis Sonntag, 17. Dezember, in einem der Eindicker-Räume der Industrieanlage, mit zahlreichen Anregungen zur aktuellen künstlerischen Interpretation der Montanarchäologie. Dazu erschien auch Anfang des Monats der Katalog „Art meets Mining Archaeology: In Schichten malen und denken“.
Im Seminar stand die Idee im Vordergrund, Kunst und Montanarchäologie im Sinne von „Sharing Heritage“ zu verbinden und künstlerisch erfahrbar zu machen. Nach den Erkundungen auf den historischen Halden des Rammelsbergs und in den tiefen Schächten des Bergwerkes wurden von den Studierenden künstlerische Zugänge zu Erkenntnissen der Archäologie konzipiert. Sie widmeten sich der Montanarchäologie, ihren Fundstätten wie auch der Archäobotanik und gaben dadurch auch unerwartete Einsichten und Einblicke in die verschwundene Lebenswelt der Bergleute. Im Fokus stand dabei das ästhetische Gestalten mit verschiedensten Medien und Materialien, das thematisch und motivgeschichtlich an historische Epochen und ihre materiellen Zeugnisse anknüpfte.
„Sharing Heritage“ ist die Maxime des europäischen Kulturerbejahres 2018, welches in seinem Anliegen auf das reiche Kulturerbe Deutschlands als Bestandteil des europäischen Kulturerbes verweisen möchte. Dazu gehören ebenso die Bereiche der Archäologie und der Montanarchäologie. Diese Themen werden jedoch in kunsthistorischen Studien- und Lehrinhalten in der Lehramtsausbildung Kunstpädagogik nur selten aufgegriffen. Dabei bieten sich gerade hier unerwartete Einsichten und Fragen zur kunstpädagogischen wie künstlerischen Arbeiten im Kontext europäischer Erinnerungspraxen und Vermittlungskulturen. Das Malerei-Seminar gehörte in diesem Kontext zu einem Modellprojekt in der Welterbebildung und kooperiert mit verschiedenen Kulturerbestätten zur Montanindustrie.