Am Dienstag, 16. Mai, wird Dr.-Ing. Marc Grellert von der TU Darmstadt im Rahmen der Ringvorlesung „Geschichte Digital“ einen öffentlichen Vortrag zum Einsatz virtueller Objekte in Museen halten. Der Vortrag findet um 18.15 Uhr im Hörsaal D1 an der Universität Paderborn statt.
Unter dem Titel „[virtuelle] Objekte + digitale Anwendungen in Museen“ wird Grellert die Einsatzmöglichkeiten und Anwendungsszenarien von digitalen und digitalisierten Objekten im musealen Ausstellungskontext aufzeigen und Potentiale sowie Grenzen dieser neuen Ausstellungsobjekte diskutieren. Anhand von anschaulichen Beispielen aus der Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern und Museen wird so ein Überblick über innovative und attraktive Visualisierungsmöglichkeiten von komplexen Zusammenhängen gegeben.
Grellert lehrt am Fachbereich für Digitales Gestalten der TU Darmstadt und ist ein Spezialist auf dem Gebiet der digitalen Rekonstruktion von Architektur. Nach dem Studium der Architektur an der TU Darmstadt wurde er 2007 mit einer Arbeit zu den Möglichkeiten digitaler Technologien für das Erinnern an zerstörte Architektur promoviert. Im Zentrum dieser Arbeit standen die im Zuge des Nationalsozialismus in Deutschland zerstörten Synagogen, von denen einige nach historischen Befunden dreidimensional rekonstruiert werden konnten.
Neben der universitären Auseinandersetzung mit digitalen Medien und ihren Implikationen erstellt Grellert als Mitbegründer der Firma Architectura Virtualis digitale Exponate für Museen: von dynamischen Karten über dreidimensional gedruckte Exponate (Rapid Prototyping) bis hin zu virtuellen 3D-Rekonstruktionen. Die hohe Nachfrage nach solchen digitalen Exponaten zeigt, dass sich auch die traditionsreiche Institution des Museums an die veränderten Wahrnehmungs- und Sehgewohnheiten ihrer Besucher anpasst und im Selbstverständnis eines interaktiven Lernorts nach neuen Wegen in der Wissensvermittlung sucht.
Die im Sommersemester 2017 von wissenschaftlichen Mitarbeitern des Historischen Instituts der Universität Paderborn initiierte Ringvorlesung „Geschichte Digital“ möchte aus unterschiedlichen Perspektiven den digitalen Wandel in der Geschichtswissenschaft thematisieren.