Hamideh Mohagheghi, Wissenschaftliche Mitarbeiterin für Koranwissenschaften im Seminar für Islamische Theologie an der Universität Paderborn, wurde von Bundespräsident Joachim Gauck am 4. Oktober im Schloss Bellevue in Berlin anlässlich des Tages der Deutschen Einheit mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
„Ich nahm diese Ehrung in Demut und in Freude an“, so Hamideh Mohagheghi. „In Demut, weil ich davon überzeugt bin, dass es viele Menschen gibt, die eine Ehrung verdient haben. Ich bin aber auch dankbar und freue mich darüber, dass in einer Zeit, da Spaltung, Diffamierung und Diskriminierung unser Zusammenleben erschweren, der Dialog zwischen Religionen als ein unverzichtbarer und wertvoller Weg zur Verständigung und Annäherung der Menschen geschätzt und gewürdigt wird.“
Insgesamt wurden 29 Bürgerinnen und Bürger geehrt. Die 13 Frauen und 16 Männer haben sich unter anderem im sozialen Bereich sowie in Wissenschaft und Kultur verdient gemacht, sich für die Einhaltung der Menschenrechte, in humanitären Organisationen und in der Flüchtlingshilfe in herausragender Weise engagiert.
In einer Pressemitteilung des Bundespräsidialamts heißt es, Hamideh Mohagheghi setze sich für ein friedliches und tolerantes Miteinander der Religionen in Deutschland ein. Und weiter: „Seit langem engagiert sich die Referentin für Islam und interreligiösen Dialog an der Universität Paderborn in den Gremien von verschiedenen Konfessionen: so hat sie vor 20 Jahren das unabhängige Huda-Netzwerk für muslimische Frauen mitbegründet, ist in der Diakonie im evangelisch-lutherischen Kirchenkreis Neustadt-Wunstorf aktiv und gehört beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken dem Gesprächskreis "Christen und Muslime" an. Außerdem ist Hamideh Mohagheghi im Vorbereitungskomitee der Katholiken- und ökumenischen Kirchentage aktiv. Ein besonderer Schwerpunkt ihres Engagements sind das Forum und der Rat der Religionen Hannover. Der Rat ist Träger des Hauses der Religionen, in dem sich sechs Religionen zu einem Ort der interreligiösen Begegnung zusammengeschlossen haben. Das Projekt ist bisher einmalig in Deutschland.“