Am Montag, 6. Juni, um 18 Uhr (s.t.), fragt der Mainzer Zeithistoriker Prof. Dr. Andreas Rödder im Audimax im Rahmen der Ringvorlesung „Universitäten früher und heute – Bildungsaristokratie oder Technokratie?“ nach den Ursachen der zunehmenden Fixierung der Hochschulen auf Zahlen. Den Versuch, die Qualität von Wissenschaft ziffernmäßig zu erfassen, etwa in Gestalt von Rankings oder Zitierhäufigkeit, stellt er in den übergeordneten Zusammenhang der wachsenden Globalisierung der Wissensgesellschaft. Problematisiert wird, dass das Bedürfnis nach transnationaler Vergleichbarkeit auf globalisierten Märkten zifferngestützte Einheitlichkeitsvorstellungen hervorbringt, die einen beachtlichen transparenzmindernden Zentralisierungsschub nach sich ziehen und nach einer Dominanz der Zahl als Orientierungsmaßstab verlangen. Im Raum steht die Sorge, dass Forschung, die an qualitativen Maßstäben und wertenden Kriterien orientiert ist, ins Hintertreffen gerät.