Kassel-Paderborn. Am 18. Februar ist Prof. Dr. Helga Kämpf-Jansen im Alter von 71 Jahren in Kassel verstorben. Von 1992 bis 2005 war sie im Fach Kunst der Fakultät für Kulturwissenschaften der Universität Paderborn tätig.
Die Mitarbeiter im Fach Kunst trauern um eine bedeutende Kunstpädagogin, Wissenschaftlerin und namhafte Künstlerin, die das Profil des Fachs Kunst an der Universität Paderborn entscheidend mit geprägt hat. Als engagierte und leidenschaftliche Hochschullehrerin vermittelte sie Generationen von Studierenden eine nachhaltige Begeisterung für ihr zukünftiges Berufsfeld. Ihre Ausstellungen mit Studierenden leisteten einen wichtigen Beitrag zum kulturellen Leben in der Region.
Das von Helga Kämpf-Jansen entwickelte innovative Konzept der „Ästhetischen Forschung“ verband vorwissenschaftliche, an Alltagserfahrungen orientierte Verfahren mit künstlerischen Strategien aktueller Kunst sowie mit wissenschaftlichen Methoden. Traditionell getrennte Lehrbereiche wie künstlerische Praxis, Theorien der Kunst und Alltagsästhetik wurden in diesem Konzept zusammengeführt. Diese vernetzten damit komplexe Formen des Handelns, des Denkens und der Erkenntnis mit neuen kunstdidaktischen Methoden.
Den Auftrag zeitgemäßer Lehre für die Studierenden verband Kämpf-Jansen mit dem Anspruch, erweiterte Räume im Denken und Handeln zu eröffnen. Große Bedeutung wies sie den aktuellen Kunstkonzepten und künstlerischen Strategien zu, die in ihrer Vielschichtigkeit und Multimedialität den ästhetischen und geistigen Potentialen der Zeit entsprechen.
Prof. Dr. Helga Kämpf-Jansen gilt im Fachdiskurs als eine der großen Kunstpädagoginnen des ausgehenden 20. Jahrhunderts. Das Fach Kunst hat mit Helga Kämpf-Jansen eine hoch geschätzte Kollegin verloren. Ihrer Familie gilt die Anteilnahme und das Mitgefühl der gesamten Universität. Im Sommersemester wird ihres Wirkens in einer Feierstunde im Kunstsilo gedacht.