Mit einer einfachen Idee das Leben von Millionen mobilitätseingeschränkten Menschen verbessern – das ist das Ziel des Paderborner Start-ups „Steets“. Die drei Gründer Philipp Battisti, Thorben Engel und Phil Janßen haben ein Abstützmodul für Krücken entwickelt, mit dem die Gehhilfen einfach stehen bleiben können, wenn eine freie Hand benötigt wird. Mit einer simplen Handbewegung können Anwender*innen ihre Gehhilfe an jeder beliebigen Stelle abstellen. Für ihre Idee konnten die Gründer jetzt mehrere Investoren begeistern.
Den Alltag mit Krücken zu bewältigen, ist herausfordernd. Jede*r, die*der schon einmal auf Gehhilfen angewiesen war, kennt die Situation, dass beispielsweise beim Türöffnen eine freie Hand fehlt. Gehhilfen schränken dabei oft vor allem ältere Menschen stark in ihrem Alltag und in ihrer Mobilität ein. Die Gründer des Start-ups „Steets“ wollten eine einfache Lösung kreieren, die an jedes bekannte Krückenmodell „aufgesteckt“ werden kann. Die garage33, das Exzellenz Start-up Center und Gründungszentrum der Universität Paderborn, unterstützt das junge Start-up dabei nicht nur mit Büroräumen und dem Zugang zu Werkstätten. Die Gründer lernten durch die Gründungscoaches auch relevante Förderprogramme kennen und konnten bei großen Veranstaltungen sowie Ideenwettbewerben ihre Lösung „pitchen“ und mit Investor*innen in Kontakt treten.
Von der Idee zur Innovation
Mittlerweile stößt ihre Innovation nicht nur auf nationales Interesse bei Ärzt*innen, Sanitätshausketten und Krankenkassen. Auch namhafte Investoren sind auf das Start-up aufmerksam geworden. Im vergangenen Jahr investierte ein sogenannter „Business Angel“ aus der Region in das junge Unternehmen, ein weiterer Investor aus London reihte sich ein. Jetzt steigt auch das mittelständische Unternehmen ROLLAX bei „Steets“ mit ein. Der mittelständische Automobilzulieferer aus Bad Salzuflen wird das Gründerteam im Entstehungsprozess des Produktes unterstützen und die Produktion der Abstützmodule übernehmen. Die Gesamtinvestition beläuft sich auf eine höhere sechsstellige Summe.
Ihre innovative Idee hat das Team bereits zum Patent angemeldet. Die drei Gründer bringen interdisziplinäre Kompetenzen aus den Bereichen Betriebswirtschaft, Biomedizintechnik sowie aus der Medien- und Kreativwirtschaft ein. Durch die dreijährige Arbeit mit und an Unterarmgehstützen konnten sie ein umfassendes Verständnis für die Branche erlangen und sich bereits ein starkes Netzwerk entlang der Wertschöpfungskette von Unterarmgehstützen aufbauen.