Nachhaltigkeit steht im Fokus eines einzigartigen Kooperationsprojektes
Es gibt bundesweit nicht viele Universitäten, die einen eigenen Wald zum Wachsen bringen. In Paderborn gelingt dies im Rahmen einer einzigartigen Kooperation zwischen der Universität, der Stadt und dem Gemeindeforstamt Willebadessen. Seit 2021 entsteht im Naherholungsgebiet Haxtergrund vor den Toren von Paderborn und unweit der Universität der Campuswald. Auf einer Fläche, die durch Stürme und Borkenkäfer nahezu baumfrei war, haben die Projektbeteiligten unter fachkundiger Anleitung für eine akribische Wiederaufforstung gesorgt.
Doch mit der Pflanzung ist die Aktion längst nicht beendet. „Uns ist die Nachhaltigkeit wichtig“, sagt Dennis Kehne, der das Projekt seitens des Hochschulsports der Universität von Anfang an begleitet. „Nach dem Pflanzen kommt die Pflege und hier sind Studierende sowie Mitarbeitende der Uni gleichermaßen mit großem Engagement beteiligt.“ Die Pflegemaßnahmen dienen unmittelbar dem Wachstum der neuen Bäume. Dazu zählt das Entfernen von Brombeersträuchern und anderen wuchernden Pflanzen, die frisch eingesetzte Bäume überdecken. Zusätzlich bereiten die Beteiligten bereits neue Flächen für die Pflanzungen im kommenden Winter vor.
Mehrere Ziele werden mit der Entwicklung des Campuswaldes erreicht: Bewegungsförderung durch gemeinschaftliche Aktivitäten in der Natur, nachhaltige Landschaftspflege und die Wissensvermittlung rund um das Ökosystem Wald und dessen Bedeutung in Zeiten des Klimawandels. Interdisziplinarität steht im Vordergrund und der Erfolg gibt den Initiator*innen recht: Mittlerweile ist die von der Stadt zur Verfügung gestellte Fläche reich mit jungen Bäumen bewachsen – rund 15.000 Bäume befinden sich auf einer Fläche von etwa sechs Hektar. Hier entsteht ein Mischwald mit 12 Baumarten, der nach Einschätzung der Forstexpert*innen klimaresilient sein dürfte.
Im Rahmen einer ersten gemeinsamen Begehung nach dem Projektstart überzeugten sich jetzt die Beteiligten von Universität, Stadt und Gemeindeforstamt vor Ort vom Zustand des Campuswaldes. Die vergangenen Trockenheitsperioden setzen auch Neupflanzungen zu. Gleichwohl hat der vergleichsweise niederschlagsreiche Jahresbeginn den hiesigen Wäldern gutgetan.
Nun geht es darum, die Entwicklung der Waldfläche an diesem exponierten Standort – zahlreiche Wanderwege verlaufen am Rand des Campuswaldes – weiter aktiv zu begleiten. Vor allem die Waldpflege aber auch das Vermitteln von Waldwissen stehen dabei im Mittelpunkt. Hier setzen die Verantwortlichen auf das anhaltende Engagement der Studierenden und der Uni-Mitarbeitenden. „Angesichts der zahlreichen positiven Rückmeldungen erleben wir, dass es eine große Waldbindung gibt“, freut sich Kehne. „Wer Baumpflanzen selbst in den Boden gesetzt hat, fühlt sich in gewissem Maße für das Gedeihen verantwortlich und engagiert sich nachhaltig.“