Stu­den­ti­sches Pro­gramm­ki­no Licht­blick star­tet mit neu­er Film­rei­he „Bluts­ban­de“ ins Win­ter­se­mes­ter

Am Montag, den 26. Oktober, startet das studentische Programmkino Lichtblick mit einer neuen Filmreihe in das Wintersemester. Die Reihe mit dem Titel „Blutsbande“ befasst sich mit der Familie und insbesondere der bedrohten Familie im Film. „A History of Violence“ von David Cronenberg macht am Montag um 20.30 Uhr im Cineplex Paderborn den Anfang.

Die Familie gehört zu den interessantesten sozialen Konstruktionen unserer Gesellschaft und scheint auch im Hinblick auf kulturelle und gesellschaftspolitische Veränderungen noch immer einen riesigen Fundus für Auseinandersetzungen zu liefern. In einer Zeit, wo scheinbar alles in Frage gestellt werden kann, wo Rollen aufgebrochen werden und Stereotypen vermeintlich der Vergangenheit angehören, wird die Familie von vielen Menschen noch immer als letzte Bastion der Sicherheit angesehen. Auch im Film soll die Familie als Rückzugsort aus der hektischen und immer komplexer werdenden Gesellschaft dienen. So finden sich romantische Projektionen auf die solidarischen Heilsfähigkeiten von Familie ebenso wie Zeugnisse, dass Familien unter diesem Erwartungsdruck auch auseinanderbrechen können. Denn nicht jede Familie ist dieser Aufgabe gewachsen und manchmal sitzt das Übel gar direkt in der Familie und wird nicht nur von außen herangetragen.

Bei der Vielfalt an Motiven und Themen gibt es viele Punkte, in denen sich die Filme kommentieren, bestätigen oder einander in Frage stellen. So nimmt beispielweise die Rolle des Vaters bzw. Patriarchen in Filmen wie „Der Pate“, „Höhere Gewalt“ oder „Händler der vier Jahreszeiten“ ganz unterschiedliche Gestalt an. Auch das Verhältnis zwischen Kindern und ihren Eltern bzw. ihren Ersatz-Eltern zieht sich wie ein roter Faden durch das Programm und hält mit „Like Father, like Son“ und Satoshi Kons Animefilm „Tokyo Godfathers“ zwei auf den ersten Blick sehr unterschiedliche Filme zur Ersatzfamilie bereit.

Neben traditionellen Highlights wie der Horrorfilmnacht im Oktober, bei der dieses Mal in Gedenken an Wes Craven zwei seiner Klassiker gezeigt werden, und dem Publikumswunschfilm am Ende des Programms präsentiert Lichtblick mit „Die Mutter“ erneut einen Stummfilm mit Live-Musikbegleitung sowie den aktuellen Dokumentarfilm „Familie haben“ in Anwesenheit des Regisseurs.

Am Montag, den 26. Oktober, startet die Filmreihe mit dem Film „A History of Violence“ von David Cronenberg aus dem Jahr 2005.

Familienvater Tom Stall genießt ein ruhiges Leben in der amerikanischen Kleinstadtidylle. Als sein Café von zwei Raubmördern überfallen wird, bringt er die Männer mit überraschender Effizienz zur Strecke. Während die Presse den unfreiwilligen Helden feiert, werden die Stalls von einem Verbrechersyndikat beschattet.

David Cronenberg adaptierte den Noir-Comic als kommerzielle Weiterführung seines psychologischen Körper-Kinos. Die düstere Charakterstudie entlarvt Geisteszustände und Familiendynamiken, die sich über tradierte Gewalt im menschlichen Körper einschreiben und dekonstruiert die Konventionen des modernen Actionfilms.

„A History of Violence“ läuft in der englischen Originalfassung am Montag, den 26. Oktober, um 20.30 Uhr im Cineplex Paderborn.

Mehr Infos zu Lichtblick unter www.lichtblick-kino.de.