Jahresrückblick 2021
Liebe Freunde der Studiobühne,
Ein turbulentes Jahr geht zu Ende. Zeit also, einen kurzen Blick auf die Aktivitäten der Studiobühne in diesem Jahr zu werfen und erste Ausblicke auf 2022 zu wagen.
Turbulent war es zunächst einmal für mich, der ab April für eine Bühne zuständig war, die im Sommersemester nicht spielen durfte, da die Universität ein reines Online-Semester veranstaltete. Wir haben mit den „Pandemischen Performances“ und den Audiowalks „Paderborns unerhörte Geschichten“ versucht, das Beste daraus zu machen. Die Ergebnisse können Sie sich hier anschauen.
Turbulent war es aber auch für alle, die in der Pandemie weiterhin versucht haben, in der Kultur zu arbeiten. Die Studiobühne hat hier versucht Hilfestellung zu leisten. Wir unterstützten die Workshops von „Vorlesebande e.V.“ für ihr Projekt „Blickwinkel Jugend: Jüdisches Leben in Westfalen- Lippe“ durch Überlassung der Studiobühne für Workshop- und Probenzwecke im Juli/ August 2021.
Im November probten zwei ehemalige Schauspieler des Theaters Paderborn - „Eine stinknormale Lesung“. Die Studiobühne stand mit Klavier als Probenraum zur Verfügung. Die Premiere fand am 19. November im Dehlenhaus statt.
Warum finden aber im Herbstsemester keine Eigenproduktionen der Studiobühne statt? Nun, Theater lebt von seinen Darstellern. Als Regisseur ist es wichtig, einen Überblick über seine möglichen Spieler zu erhalten. Das geht nur in der realen Begegnung. Seit Oktober leite ich zwei theaterpraktische Kurse, bei denen ich die Fähigkeiten und Talente interessierter Studierender kennen lernen kann. Ab dem kommenden Semester lassen sich nun Proben planen.
Trotzdem haben wir in diesem Semester Raum für Begegnung und Auseinandersetzung geschaffen. Am 23.9. (kurz vor der Bundestagswahl) zeigten wir online „Ein Volkskanzler“ im 24-Stunden-Stream und luden danach zu einer Online-Diskussion mit dem Autor und Verfassungsblog-Gründer Maximilian Steinbeis, der Schauspielerin Ruth Marie Kröger und der ehemaligen Verfassungsgerichtspräsidentin Hannelore Kohl (sie heißt wirklich so). Sowohl das Schauspiel als auch die Diskussion können Sie hier ansehen.
Am 10. November luden wir alle Interessierten zu einem World-Café in die Studiobühne. Fragen nach den Erwartungen an die Studiobühne, nach dem künftigen Programm und nach möglicher Partizipation wurden angeregt diskutiert.
Doch auch technisch ist die Studiobühne vorangekommen. Sie verfügt nun erstmals über zwei leistungsstarke eigene Beamer, die für künftige Aufführungen oder Projekte zur Verfügung stehen. Namentlich für ein Gastspiel aus Kolumbien im Rahmen einer Tagung der Romanistik im Mai 2022 ist die Anschaffung essenziell. Einzelheiten zu diesem besonderen Gastspiel folgen.
Seit November verfügt die Studiobühne nun auch über einen WLAN-Anschluss im Haus.
Darüber hinaus hat vor dem Sommer eine Begehung der Studiobühne mit dem Baudezernat der Universität stattgefunden - Thema Umgestaltung des Foyers/ Eingangsbereichs der Studiobühne. Ziel ist die Erhöhung der Aufenthaltsqualität dieses Raums. Wir berichten über Fortschritte.
Vernetzung ist mir ein wichtiges Anliegen.
In die Stadt hinein gab es erste positive Kontakte im Rahmen unserer Beteiligung bei „Expedition Wissenschaft“ im August 2021. Die Studiobühne war mit eigenem Stand präsent, lud zu Audiowalks ein und zeigte die „Pandemischen Performances“. Seitdem folgt uns der Bürgermeister auf Instagram (@studiobuehneupb).
Die Zusammenarbeit mit dem Theater Paderborn hat begonnen. Nach Gesprächen mit der Intendantin Katharina Kreuzhage, dem Stellvertreter der Intendanz in künstlerischen Fragen Daniel Thierjung und Paulina Neukampf (künstlerische Leitung „jott“) folgten erste gemeinsame Aktivitäten:
- Probenbesuch mit Studierenden bei Paulina Neukampf: „Zinnsoldat und Papiertänzerin“ von R. Schimmelpfennig
- Probenbesuch mit Studierenden bei „Woyzeck“ im Januar 2022 - jeweils Gespräch mit Regie-Team
- Seminar-Besprechung zu „Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel“ von T. Walser: Besuch der Premiere mit Studierenden am 12.11.
Die Studiobühne regte auch eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Fach Psychologie der Universität Paderborn an. Eigentlich für den 8. Dezember hatten wir geplant, die Ergebnisse der Studie „QUICS - Qualitative Inhaltsanalyse der Corona-Befragung für Studierende“ zusammen mit einigen „Pandemischen Performances“ auf der Studiobühne zu präsentieren und anschließend zu diskutieren. Aufgrund der aktuellen Pandemie-Lage haben wir den Termin auf den 20. April 2022 verlegt.
Eine besondere Zusammenarbeit startete in diesem Semester mit dem Fach Musik der Universität Paderborn – namentlich mit Ulrich Lettermann und Eckardt Wiemann. Denn die Studiobühne wird zum 50. Jahrestag der Gründung der Universität Paderborn im kommenden Jahr ein Musical produzieren und hat mit den umfassenden Vorbereitungen begonnen. „PaderBORN TO BE WILD“ entsteht in Kooperation mit Student*innen und Mitarbeiter*innen der Universität Paderborn zusammen mit Regisseur und Autor Dirk Böhling und soll im April 2022 Premiere feiern.
Umfangreiche Aktivitäten also (auch) in diesem Jahr und vielversprechende Aussichten auf das nächste Jahr – hoffen wir auf die Möglichkeit, bald wieder angstfrei gesellig miteinander umgehen zu können. Ich bedanke mich bei meinen beiden Mitarbeitern Tilman Studzinsky und Moritz Pottkämper und sowie bei allen, die die Studiobühne in diesem Jahr unterstützt haben.
Ich wünsche Ihnen in diesem Sinne ein 3G-Weihnachten (geliebt, geschützt, geborgen) und einen ermutigenden Start ins neue Jahr.
Ihr Dr. Sascha Löschner
Leiter der Studiobühne Paderborn