Fellowship "digiFellows" und Curriculum 4.0.
Auf dieser Seite finden Sie einen Überblick über Lehre-bezogene Projekte, die im Rahmen der hochschulinternen Ausschreibungen (2020-2023) "Fellowships für Innovationen in der digitalen Hochschullehre (digiFellows)" und "Curriculum 4.0" an der Universität eine Förderung erhalten haben. Alle in den Projekten entwickelten Inhalte und Materialien werden als freie Bildungsmaterialien (OER) unter einer offenen Creative-Commons-Lizenz auf dem Landesportal ORCA.nrw veröffentlicht.
Fellowships für Innovationen in der digitalen Hochschullehre (digiFellows)
Die lernförderliche Nutzung digitaler Möglichkeiten zur Bereicherung der Lehre ist seit Jahren eine zentrale Zielsetzung in Studium und Lehre. Die „digiFellowships“ des Landes Nordrhein Westfalen unterstützen die Digitalisierung von Lehre, Lernen und Prüfen bereits seit 2016, indem sie einzelne Projekte mit innovativen Ansätzen in der digitalen Hochschullehre individuell fördern. Die bisher vom MKW und dem Stifterverband geförderten Digi Fellows der Universität Paderborn finden sich hier.
Mit der Vereinbarung zur Digitalisierung zwischen dem Land und den Hochschulen in Nordrhein-Westfalen im Einvernehmen mit der Digitalen Hochschule NRW (DH.NRW) können die Hochschulen nun eigenständig digiFellowships ausschreiben: Ab 2020 (bis 2023) erhält jede Hochschule 50.000 Euro pro Jahr für ein Fellowship, das für je eine Lehrende/einen Lehrenden (oder mehrere gemeinsam beantragende Lehrende) ausgeschrieben wird. Die Ausschreibung der digiFellowships erfolgt somit hochschulintern.
Geförderte digiFellows an der UPB
FRoGS - Ein Grammatiklernspiel für das sprachwissenschaftliche Basisstudium
Dr. Peter Menke (Germanistische und Allgemeine Sprachwissenschaft)
Statement des Geförderten: "Linguistik- und Grammatiktraining, das sonst mitunter langweilig oder manchmal sogar Angstthema ist, kann im Rahmen eines spannenden Lernspiels gelingen. Das hat bereits die Pilotversion von FRoGS gezeigt, die nun in einer dauerhaft einsetzbaren Vollversion ausgebaut wird."
Das Lernspiel „FRoGS“ ist ein Spiel-Prototyp zum Erwerb fortgeschrittener Grammatikkompetenzen durch grammatische Analysen von Sprachmaterial. Die Spiel-Umgebung soll die Motivation zur Auseinandersetzung mit grammatischen Analysen fördern und entsprechende Kompetenzen seitens der Studierenden schulen. Ziel des geförderten Projektvorhabens ist es, den Prototyp des Lernspiels zu einer vollständigen Spielumgebung auszubauen, den Einsatz systematisch zu evaluieren und das Spiel nachhaltig (nach-)nutzbar zu machen.
MOFA – Modularisierbare Flipped-Classroom Kurskonzepte für heterogene Lernendengruppen
Jun.-Prof. Dr. Sebastian Peitz (Informatik) und Dr.-Ing. Oliver Wallscheid (Elektrotechnik)
Statement der Geförderten: "Das digiFellows Projekt "MOFA" wird mittels modularisierbarer Flipped-Classform Lehrformate durch steigende Interaktion zwischen Lehrenden und Studierenden als auch durch mehr Kooperation innerhalb der Gruppe der Lehrenden/Studierenden den studentischen Lernerfolg vorantreiben. So wird Interessent*innen mit verschiedensten Hintergründen ein individueller Zugang zu dem immer wichtiger werdenden Themenkomplex "Data Science" ermöglicht."
Ziel des Projektvorhabens "MOFA" ist es, im Bereich „Datenbasierte Methoden“ und „maschinelle Lernverfahren“ ein Kurskonzept für heterogene Lernendengruppen zu entwerfen und im Flipped-Classroom Konzept einer breiten Menge an Studierenden aus verschiedenen Studiengängen zugänglich zu machen. Die entstehenden modularen Lehr-/Lernmaterialien sollen sich individuell zu Kursen zusammenstellen lassen, welche sowohl an Vorkenntnisse als auch verschiedene Prüfungsordnungen angepasst werden können.
AnnoPy – Ein digitales Tool zur Förderung fächerübergreifender wissenschaftlicher Textkompetenzen
Prof. Dr. Sebastian Rezat (Didaktik der Mathematik), Prof. Dr. Sara Rezat (Germanistische Sprachdidaktik) und Prof. Dr. Carsten Schulte (Didaktik der Informatik)
Statement der Geförderten: "Sprachlich ausgebaute Textkompetenzen sind das Fundament für ein gelingendes fachliches Lernen im akademischen Bereich. AnnoPy unterstützt Studierende dabei, akademische Texte selbständig zu lesen und zu schreiben und das dabei gewonnene Wissen für das fachliche Lernen zu nutzen."
„AnnoPy“ ist ein digitales, kollaboratives Tool, um den Erwerb von literalen Kompetenzen im Umgang mit wissenschaftlichen Texten zu fördern. Ziel des Projektvorhabens ist es, das Tool nicht nur technisch weiterzuentwickeln, sondern in verschiedenen Lehr-Lern-Szenarien in verschiedenen Fachdisziplinen methodisch-didaktisch auszubauen und zu evaluieren. Zudem werden u.a. Video-Tutorials sowie exemplarische Kurse und Handreichungen erstellt, die zur nachhaltigen (Nach-)Nutzung von AnnoPy in der Lehre beitragen sollen.
Gehaltvolle Diskussionen anregen in digitalen Lehr-Lern-Formaten für das Lehramtsstudium
Prof. Dr. Lena Wessel und Dr. Jennifer Dröse (Fakultät EIM/Mathematik):
Kurzbeschreibung: Das Projekt verfolgt das Ziel, gehaltvolle, kritische Diskussion unter Mathematik-Lehramtsstudierenden in fachdidaktischer online-Lehre zu verbessern. Dazu handelt es sich bei dem geplanten Lehrformat um digitale, unterrichtsvignettenbasierte Lernaufgaben nach 4C/ID, die den Aufbau von Professionswissen im Bereich Diagnose und Förderung von Schüler*innen im Inhaltsbereich Stochastik anregen und unterstützen; dies beinhaltet die Erstellung von text- und videobasierten Unterrichtsvignetten mit entsprechenden Arbeitsaufträgen, Methoden und adaptivem Scaffolding sowie Handreichungen für Lehrende, die auf Grundlage der Erprobung der Lehrinnovation aufbereitet werden. Dadurch wird der Einsatz der Lehrinnovation durch andere Lehrende in den fachdidaktischen Studienanteilen der Mathematiklehramtsausbildung unterstützt. Ein überfachlich nutzbarer Leitfaden wird zudem auf Meta-Ebene die Methodik bei der Entwicklung von vignettenbasierten, digitalen Lernaufgaben nach 4C/ID dokumentieren und zusammen mit den Lehrmaterialien als Open Educational Resources (OER) auf dem Online-Landesportal ORCA.nrw verbreitet.
Förderlinie Curriculum 4.0
Die zunehmende Digitalisierung unserer Lebens- und Arbeitswelt setzt neue Kompetenzen und Qualifikationsprofile von Hochschulabsolvent*innen voraus, um sie zu aktiver Teilhabe in der Gesellschaft (citizenship) und in der Arbeitswelt (employability) zu befähigen. So werden gesellschaftliche Handlungsabläufe und Arbeitswelten in Zukunft noch stärker durch komplexe Interaktionen zwischen Menschen, Maschinen und Netzstrukturen geprägt sein. Arbeitnehmer*innen werden weitaus kollaborativer in interdisziplinären, interprofessionellen, branchenübergreifenden und internationalen Kontexten arbeiten müssen; in allen Arbeitsfeldern erfolgt eine Technisierung, die die souveräne Nutzung digitaler Medien unabdingbar macht.
Damit geht eine Weiterentwicklung von Studieninhalten, Lernformaten und Lehrmethoden einher. Mit dem Förderprogramm „Curriculum 4.0“ möchten wir die Neuausrichtung und Weiterentwicklung der Studiengänge vorantreiben und curriculare Reformprojekte auszeichnen, welche die skizzierten Herausforderungen adressieren und neue Lösungsansätze aufzeigen. Mit der neuen Vereinbarung zur Digitalisierung wird die Förderlinie ab 2020 in einem hochschulinternen Wettbewerb ausgeschrieben. Hinweis: Die Förderung "Curriculum 4.0" wurde ab 2022 eingestellt.
Geförderte Curriculum 4.0.-Projekte an der UPB
Prof. Dr. Rebekka Schmidt (Projektleitung, Fakultät KW/Kunst), Prof. Dr. Uta Häsel-Weide (Fakultät EIM/Mathematik, PLAZ), Prof. Dr. Claudia Tenberge (Fakultät NW/Physik)
Kurzbeschreibung: Durch die zunehmende Digitalisierung verändern sich auch die Anforderungen an die Lehrkräftebildung. Im „Paderborner Rahmenkonzept“ wurden im Dezember 2019 für die Universität Paderborn wichtige digitalisierungsbezogene inhaltliche Parameter theoriebasiert definiert und im Rahmen der Reakkreditierung 2022 in die Prüfungsordnungen integriert. Bislang fehlen jedoch Ansätze zur Konkretisierung in Lehrveranstaltungen sowie ein Evaluationsinstrument, das die Umsetzung des Rahmenkonzepts stärkt und erfassbar macht. Im Vorhaben werden erstens innovative Formate entwickelt, um die curricular verankerten Vorgaben in Veranstaltungen des Lehramtes zu realisieren, die anderen Lehrenden als Beispiel für die Konkretisierung des Konzepts dienen. Zweitens wird ein Evaluationsinstrument entwickelt, das die verschiedenen Elemente des Rahmenkonzepts auf Veranstaltungsebene abbildet. Transferpotential und Qualitätssicherung werden durch ein am Design-Based-Research angelehntes Vorgehen angestrebt. Die erstellten Materialien werden als Open Educational Resources (OER) auf dem Online-Landesportal ORCA.nrw zur Verfügung gestellt.
Prof. Dr. Kirsten Schlegel-Matthies (Projektleitung, Fakultät NW/EKG), Freya Dehn (Fakultät KW/Germanistik und Vgl. Literaturwissenschaft), Anja Meyer (Fakultät NW/EKG), Prof. Dr. Constanze Niederhaus (Fakultät KW/Germanistik und Vgl. Literaturwissenschaft)
Kurzbeschreibung: Angesichts der stetig fortschreitenden Digitalisierung der Arbeitswelt und Schullandschaft soll das Projekt EHW 4.0. Studierende für diese Lebenswirklichkeit professionalisieren. Dafür werden in transdisziplinärer Zusammenarbeit der Arbeitsbereiche Fachdidaktik Hauswirtschaft und DaZ, DaF und Mehrsprachigkeit der UPB Online-Lektionen konzipiert und in Fachdidaktikseminaren eingesetzt, um auf das digitale, fachliche und gleichzeitig sprachbildende Unterrichten an beruflichen Schulen in der Migrationsgesellschaft vorzubereiten. Vier zentrale Ziele werden angestrebt: 1. Förderung digitalisierungsbezogener Kompetenzen, 2. Verknüpfung digitaler, fachdidaktischer und sprachbildender Elemente im beruflichen Unterricht in der Fachrichtung EHW, 3. Integration digitaler und sprachbildender Inhalte in bestehende Curricula und 4. Verbreitung und Veröffentlichung der Materialien als Open Educational Resources (OER) auf dem Online-Landesportal ORCA.nrw.
Dr. Nerea Vöing
Higher Education Development Office
Pohlweg 55
33098 Paderborn