"La Pas­si­on de Jean­ne d'Arc (Die Pas­si­on der Jun­g­­frau von Or­­léans)"

19.12.24, 19:30 Uhr, Regie: C. Th. Dreyer, F 1928

Historischer Hintergrund: 
Während des 100-jährigen Krieges verhalf die 17-jährige Jeanne d’Arc in männlicher Rüstung ihrem König Charles VII. zu einem bedeutenden Sieg über die Engländer und Burgunden, worauf sie ihren König zur Königssalbung nach Reims geleitete. Während der Schlacht von Compiègne gerät Jeanne jedoch am 23. Mai 1430 in Gefangenschaft, wird den Burgunden ausgeliefert, nach sieben Monaten Haft und zwei Fluchtversuchen für 10.000 Franken an den englischen Herzog von Bedford verkauft und weitere fünf Monate eingesperrt. In einem drei-monatigen Inquisitionsprozess unter dem pro-englischen Bischof von Beauvais, Pierre Cauchon, wird sie in 67 Anklagepunkten für schuldig befunden (u.a. Feenzauber, dem Gebrauch der Alraunenwurzel, Häresie, Dämonenanbetung und Mord ohne Soldatenstatus). Nachdem sie ihren Überzeugungen abschwor, wird sie zu lebenslanger Haft verurteilt, widerruft jedoch ihr Geständnis und wird daraufhin am Morgen des 30. Mai 1431 auf dem Marktplatz in Rouen im Alter von 19 Jahren öffentlich verbrannt. Ihr Tod als Märtyrin schwächte das Ansehen von Burgund und verhalf König Charles schließlich zur allmählichen Vertreibung der Engländer aus Frankreich und zur Beendigung des Krieges im Jahre 1435. Am 7. Juli 1456 wird die hingerichtete Jeanne d’Arc nach einem neuen Prozess rehabilitiert. Am 18. April 1909 wird sie von Pabst Pius X. heiliggesprochen.

Der JEANNE D’ARC-Film ist „(...) gleichsam ein großer, nicht endender Dialog menschlicher Gesichter, des gequälten Gesichts von Jeanne und der verbissenen Physiognomien der Mitglieder des geistlichen Gerichts. (...) Die Form, die Dreyer seinem Film gab, war alles andere als eine Laune, sondern ein konsequenter Versuch, die maximale Konzentration der Gefühle, des tiefsten menschlichen Erlebens zu fassen: das Gesicht als Spiegel der Seele. Um diese Seele völlig nackt der Kamera auszuliefern, verzichtete Dreyer auf jegliche Schminke.“ (Jerzy Toeplitz) Der Film beruht auf dem Protokoll des Prozesses gegen Jeanne d’Arc und legt den Darstellern originale Zitat aus den Prozessakten in den Mund. Die Nationalheldin wird dabei nicht als heroisch oder kämpferisch gezeigt, sondern „wie sie wirklich war“ (Zwischentiteln) - nach über einem Jahr in Haft und mehreren Wochen Gerichtsverhandlung gebrochen, aber menschlich und tief gläubig.

Mit Klavierbegleitung durch Richard Siedhoff

 

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